Jeder, der sich mit Bierkultur beschäftigt, stößt irgendwann unweigerlich auf das Bierland Oberfranken. Zumal Oberfranken neben der höchsten Brauereidichte der Welt auch die höchste Bäckereien- und Konditorendichte und auch die höchste Metzgereiendichte der Welt hat - ein Genussparadies also, das zum verkosten, probieren und verweilen einlädt. Knapp verschiedene 1000 Biere sind es, die in Oberfranken gebraut werden. Vom Pils über die dunkle Biere zu den Saison- und Festbieren, zu denen auch die stärkeren Bockbiere gehören, von den unfiltrierten und ungespundeten Bieren wie den Kellerbieren oder dem Kräusen hin zu verschiedensten Weizenbieren und Spezialbieren wie dem Roggala oder dem Rauchbier.
In Oberfranken wird das Brauwesen noch als das betrachtet, was es ist. Als besondere Handwerkskunst, in einer Region, in der die bayerische Bautradition bis heute erhalten geblieben ist. Zum Bierbrauen gehören hier das Familienrezept, das von Generation zu Generation vererbt wird, das Feingefühl und der Geschmack des Braumeisters, der seinen Sud oft nur einmal in der Woche ansetzt und sein Bier rund um den Kirchturm, am liebsten aber eigentlich direkt seinen Gästen in seiner Brauerei- Gaststätte anbietet.
Kupferne Kessel, die das Herz jeder noch so kleinen Brauerei sind. Der süßliche Malz-Geruch im Dorf, wenn gebraut wird. Und schließlich der Brauereigasthof, in dem das Bier frisch gezapft und mit einer herzhaften Brotzeit auf den Tisch kommt. Hier wird oberfränkische Lebensart gepflegt. So wie auf den zahlreichen Dorffesten, Kirchweihen und Volksfesten, in Biergärten (oberfränkisch: Bierkellern) und Wirtshäusern, bei Bierwanderungen und Bier-Radtouren.