„Solche sogenannten Dunkelflauten sind im Winterhalbjahr nicht ungewöhnlich und erfordern besondere Maßnahmen, um auch bei niedriger Solar- und Windstromproduktion eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten“, erklärt Dr. Jochen Theloke von der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Kurzfristige Schwankungen könnten etwa mit Batteriespeichern abgefedert werden, während für längere Perioden Reservekraftwerke mit klimaneutralen Energieträgern wie Biogas oder Wasserstoff einspringen müssten.
Im ersten Halbjahr 2024 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung bei 60 Prozent. Mit dem geplanten Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung auf 80 Prozent bis 2030 werde die Häufigkeit solcher Herausforderungen zunehmen, so Theloke. Notwendige Schritte zur Sicherung der klimaneutralen Stromversorgung umfassen den Ausbau der Netze, die Verstärkung der Batteriespeicher und die Digitalisierung für eine intelligente Netzsteuerung. Zudem ist ein angepasstes Marktdesign nötig, das die Verfügbarkeit des erzeugten Stroms besser abbildet und damit die richtigen Marktsignale setzt.
Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen den Handlungsbedarf: „Kurzfristig gestiegene Strompreise zeigen, dass verstärkte Maßnahmen zur Flexibilisierung und der Aufbau klimaneutraler Reservekraftwerke erforderlich sind, um auch künftig eine sichere und klimaneutrale Stromversorgung zu gewährleisten“, sagt Energie-Experte Gerhard Stryi-Hipp vom VDI-Fachausschusses Regenerative Energien (FARE).