Die effiziente Auswertung der Datenflut wird zunehmend zur Herausforderung. Damit unterschiedliche Technologien und Datenströme einen Mehrwert schaffen, müssen sie miteinander vernetzt und analysiert werden. Die Möglichkeiten dazu liefern Big Data Analytics, Data Science Labs oder Predictive Analytics. Auf der Jahrestagung berichteten zehn Referenten über praktische Erfahrungen und erfolgreiche Lösungen. Bei allen Vorträgen wurde deutlich, dass Business Intelligence Lösungen bereits zur operativen und strategischen Steuerung verwendet und erste Erfahrungen auch mit Prognosemodellen gemacht werden.
„Die Jahrestagung bietet hervorragende Möglichkeiten zum Networken. Durch die Zusammenkunft von Partnern, Analysten, Universitäten, Interessenten, Kunden und Herstellern wird der Community-Gedanke gelebt und wir konnten gute Gespräche mit neuen Interessenten führen. Die Agenda besticht zudem durch eine abwechslungsreiche Auswahl an BI-Anbietern, Markt-Trends und Kundenberichten“, so Karola Franz, Manager Business Development der BOARD Deutschland GmbH.
Im Rahmen der 4. Jahrestagung diskutierte das Fachpublikum u.a. diese Themen:
• Marktübersicht Anbieter für Business Intelligence
• Trends, innovative Anwendungen und neue Anforderungen im Markt für Business Intelligence
• Digitalisierung und Big Data
• Der Nutzen von Predictive und Advanced Analytics
• BI-Organisation – Best Practices and No-Goes
Eine erfolgreiche BI-Strategie wird laut Herbert Stauffer, Geschäftsführer BARC Schweiz, durch vier Aspekte bestimmt: Digitale Transformation, Sicherheit, neue Positionierung von Business Intelligence Competence Centern (BICC) und eine verändernde Analytik. Durch die digitale Transformation entstehen datengetriebene Unternehmen und neue Geschäftsmodelle, welche traditionelle Berufe, Unternehmen und Produkte verdrängen. Insbesondere das Stichwort Sicherheit verdeutlicht, dass Daten weiterhin an Wert gewinnen und gleichsam immer häufiger zum Ziel von kriminellen Aktivitäten werden. Der Schutz und die Verfügbarkeit der Daten sowie der damit verbundenen Systeme gewinnen folglich vermehrt an Bedeutung. Die Positionierung der BICCs, so Stauffer, verlangt nach einer verstärkten Integration derer innerhalb der Unternehmen. Auch die Unternehmensanalytik wird sich zukünftig einer erweiterten Sicht auf Datenquellen unterziehen müssen. Dabei sollten interne und verschiedene externe Daten bestmöglich kombiniert werden. Vergangenheitsbezogene Reports und Dashboards werden dabei ergänzt durch Data Discovery, Predictive Analytics und Data Science Labs.
Anhand des Beispiels zum Thema Pipeline Management zeigte Steffen Lange, Sulzer AG, in welcher Form die BI-Anwendungen QlikView und TrueChart in den operativen Geschäftsprozess eingebettet und erfolgreich als Mess- und Planungsinstrument verankert werden können.
Dass Business Intelligence innerhalb einer CRM-Integration als Frühwarnsystem fungieren kann, veranschaulichte Beat Roos, B. Braun Medical Schweiz AG. Dabei sei auf das Nutzen vorhandener Daten zurückzugreifen und CRM & Finanzdaten in Kombination zu nutzen. Einer der zentralen Aspekte sei die Weiterentwicklung vom klassischen BI hin zum sogenannten Business Discovery. Dabei stehe eine mehrdimensionale Sicht im Vordergrund, die viele Daten und Einflussfaktoren berücksichtigt, um eine massgeschneiderte Lösung für den Kunden zu erreichen.
Dr. Carsten Bange, Geschäftsführer BARC, ging der Frage nach, welche Herausforderungen Unternehmen mit einer Big-Data-Initiative adressieren möchten. Dabei spiele laut Umfragen die Analyse grosser Datenvolumen sowie bessere oder neue Daten-Analysemöglichkeiten die wichtigste Rolle. Durch fortgeschrittene Analysen (Advanced Analytics) können Projekte besser geplant und operative Prozesse besser gesteuert werden.
Monika Krafft, acons business consulting AG, stellte ein Konsolidierungstool vor. Dies basiere auf einer Kombination von Konsolidierung und BI. Alle funktionalen Anforderungen wie IC-Eliminierung, Währungsumrechnung, Kapitalkonsolidierung, Konzernaufrechnungen und Zwischenergebnis-Eliminierung seien darin enthalten. Aufgrund hoher technischer Komplexität und Kostendruck steige die Nachfrage nach einem kombinierten Tool. Dabei wird das Unternehmensreporting als Zugabe geliefert und mittelständische Unternehmen müssten sich nicht um ein Spezialtool bemühen.
Aktuelle Überlegungen zum Thema Self Service präsentierte Jochen Heßler, Jedox AG. Meist genutztes BI-Werkzeug vieler Unternehmen sei weiterhin Excel, welches aber durch hohe Fehleranfälligkeit und Arbeitsintensität Nachteile birgt. Hier setzt Jedox an und überführt bereits vorhandene Excel-Lösungen in massgeschneiderte BI-Lösungen.
Dass BI-Projekte auch scheitern können und was dagegen zu tun ist, machte Adam Chishti zum Gegenstand seines Vortrags. Essentiell sei, die Projektrisiken im Vorfeld zu kennen und eine umfassende Strategie des Projektes zu erarbeiten. Ein BI-Projekt sei immer auch in Relation zur Unternehmens- und Technologiestrategie zu sehen, um eine erfolgreiche Implementation gewährleisten zu können. Unausweichlich sei dabei eine Zusammenarbeit von Business und IT. Data Warehouse Anwendungen würden zudem eine höhere Produktivität gewährleisten, die zu Kosteneinsparungen und Prozessautomatisierung führen können.
Im Rahmen ihrer Vorstellung von Projektlösungen implementierter Big-Data-Anwendungen wiesen Roman Schäfer und Daniel Wajngarten ebenfalls auf das ständig wachsende Datenvolumen hin das es zu steuern gelte. Durch die Integration verschiedener Datenquellen und den wirksamen Einsatz von Datenuntersuchung, ad-hoc Analysen und statistischen Datenmodellierungen könne ein automatisierter Datenfluss erreicht werden. Vorgestellt wurde u.a. eine Integration von Hadoop Komponenten in die SAP- Welt.
Die 5. Jahrestagung Business Intelligence Agenda findet statt am 27. und 28. März 2017 im Zürich Marriott Hotel.
Weitere Informationen, Präsentationen und Anmeldung unter: www.businessintelligenceagenda.ch