Nachdem bereits 2007 viele neue Anbieter auf den Markt drängten und auch die angestammten Ex-Monopolisten zunehmend Angebote für Verbraucher im Markt platzierten, ist 2008 endgültig der Knoten geplatzt: Heute werben 34 Anbieter bundesweit und weitere 192 regional um Stromkunden. Damit haben die deutschen Verbraucher die Auswahl zwischen durchschnittlich 53 Anbietern. Das ist ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber Januar 2008.
Noch stärker war der Zuwachs beim Gas. Hier gibt es heute doppelt so viele Angebote für Privatkunden als noch vor einem Jahr. Jetzt können Verbraucher unter durchschnittlich acht Anbietern auswählen, was bis vor Kurzem noch nicht möglich war. Der Wettbewerb auf dem Gasmarkt startete de facto erst im Juni 2006 mit den ersten alternativen Anbietern und hat sich seitdem gut entwickelt.
Dass auch die Verbraucher davon profitieren liegt auf der Hand: Obwohl die Strom- und Gaspreise 2008 massiv anstiegen, konnte man durch einen Anbieterwechsel beim Strom und Gas noch nie so viel Geld einsparen wie heute. Die durchschnittliche Ersparnis durch einen Wechsel zum günstigen Stromanbieter liegt heute bei durchschnittlich 270 Euro - 42 Euro mehr als noch zu Beginn des Jahres 2008. Ebenso beim Gas: Brachte ein Wechsel Anfang 2008 durchschnittlich 37 Euro Ersparnis, so liegt diese heute mit 135 Euro deutlich höher.
Ein wichtiger Trend ist die steigende Beliebtheit von Ökostromprodukten - im Jahr 2008 haben sich durchschnittlich 26 Prozent der Verbraucher, die einen Stromanbieterwechsel vorgenommen haben, für ein Ökostromprodukt entschieden. Auf dem Gasmarkt werden Tarife mit Preisgarantien, die einen Festpreis für 12 Monate einräumen, angesichts der starken Preisschwankungen immer wichtiger.
Dazu Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox: "Obwohl die Rahmenbedingungen für Wettbewerb in Deutschland noch nicht alle stehen, erfreut sich das Wettbewerbsgeschehen bereits größter Vitalität. Nie war der Wettbwerb um Privat- und Gewerbekunden so stark wie heute und er wird sich 2009 noch verstärken. Verbraucher müssen jetzt ihre Marktmacht nutzen, um nicht unnötig zuviel für Strom und Gas zu bezahlen".
Der Energiemarktreport 2008 (www.energiemarktreport.de) wird heute veröffentlicht. Neben den Analysen von Preisniveau und Preisentwicklung bei allen Anbietern für Privat- und Gewerbekunden auf dem Strom- und Gasmarkt enthält er auch Analysen zu Netznutzungsentgelten, Vertriebsmargen und dem Verhalten der Verbraucher im Wettbewerb. Das über 100 Seiten umfassende Werk rundet die Analysen mit Einschätzungen und einem Ausblick auf das laufende Jahr ab.