Die Markowitz-Optimierung ist allerdings nur unter der Normalverteilungsannahme der Assetrenditen sinnvoll, da der Parameter "Sigma" die Streuung um den Erwartungswert symmetrisch abbildet und demnach auch nur symmetrische Verteilungen, wie die Normalverteilung, gut charakterisiert. Daher werden stark schiefe oder gewölbte, asymmetrische Verteilungen nur unzureichend abgebildet. Deshalb müssen höhere Momente wie Schiefe und Kurtosis betrachtet werden, um die für Hedgefonds typischen Asymmetrien in den Renditeverteilungen bei der Portfoliooptimierung zu berücksichtigen.
Die Auswertung der Ergebnisse in dem Beitrag der Autoren Heidorn / Kaiser / Muschiol in der Juni-Ausgabe des FINANZ BETRIEB (www.finanz-betrieb.de) lässt die Schlussfolgerung zu, dass ein Investor bei der Beimischung von Hedgefonds deren spezifische Charakteristika berücksichtigen muss. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass bei der alleinigen Betrachtung der beiden Momente Erwartungswert und Varianz, es nicht nur zu überhöhten Hedgefondsallokationen auf der Anlageklassenebene, sondern zu insgesamt falschen Portfolioentscheidungen auf der Ebene der Einzelstrategien kommen kann. Die Autoren finden Indizien dafür, dass der Investor seine Präferenzen genau analysieren muss, um diese dann zur Bestimmung seiner Nutzenfunktion in die Berechnung einfließen zu lassen.
enn mit der Beimischung von Hedgefonds in ein Investorenportfolio ist eine höhere Rendite bei gleichem Risiko gegenüber einer Anlage ohne diese Beimischung zu erwarten. Dennoch liegt es in der Verantwortung des Investors, alle Ergebnisse aus seinen Berechnungen kritisch zu hinterfragen, auf Plausibilität zu prüfen und mit seiner Risikoneigung zu vergleichen, bevor er sein Kapital entsprechend allokiert.