Die deutliche Absenkung der bislang vorgesehenen deutschen CO2-Emissionen von 486 Mio. Tonnen auf 453 Mio. Tonnen im Jahr 2012 wird den CO2-Zertifikatepreis und damit den Strompreis drastisch steigern. Die bisher schon ungerechtfertigten Windfall-Profits der Stromunternehmen zu Lasten der Stromkunden in Höhe von abenteuerlichen 5 Mrd. Euro im Jahr werden noch einmal deutlich wachsen. Ein gigantisches Umverteilungsprogramm von Vermögen, Arbeitsplätzen und Wachstumschancen - und das ohne nennenswerte positive Klimawirkung, so die Einschätzung des VIK.
Die Stromproduzenten können ihre gesamten Mehrbelastungen durch den Emissionshandel eins zu eins an ihre Kunden weitergeben und sind so keinerlei Zwang zur Effizienzerhöhung unterworfen. Ihre Kunden hingegen können die durch den Emissionshandel drastisch gestiegenen Stromkosten nicht einmal im Ansatz durch Effizienzsteigerungen kompensieren oder ihrerseits im Markt überwälzen.
Der europäische Emissionshandel - garniert mit der blauäugigen deutschen Vorreiterrolle -ist ein hervorragendes Instrument zum Arbeitsplatzexport aus Deutschland in Länder ohne CO2-Vorgaben, allerdings dort eher mit negativen Klimawirkungen. Ein kleiner finanzieller „Trost“ bleibt zumindest den Stromversorgern: Verlieren sie einen Stromkunden, können sie die nicht zur Stromproduktion benötigten geschenkten CO2-Zertifikate an der Börse wenigstens noch für sich zu Geld machen.
Die in hohem Maß selbstvergessene Klimavorreiterposition der EU und vor allem Deutschlands bedroht den Wohlstand Deutschlands massiv, ohne der Umwelt entscheidende Vorteile zu bringen. Dieses Vorgehen muss schleunigst beendet werden!