Industriekunden verursachen niedrigere Regelenergiekosten als andere Kundengruppen und treiben zudem enormen Aufwand bei ihrer strukturierten Gaseinspeisung. Ihre Belastungen sollen nach aktuellen Plänen der BNetzA dennoch deutlich höher liegen als die der privaten Haushalte. Dabei verursachen gerade die Haushalte durch ihre charakteristische Gasentnahme - ohne jeden eigenen Strukturierungsaufwand - die höchsten Regelenergiekosten im Gasnetz.
Schätzungen des VIK zeigen bei Industriekunden eine Netzkostenerhöhung um mindestens 20 Prozent (0,335 Euro/MWh), selbst bei gut prognostizierbaren industriellen Gaskunden. Auch eine 100-prozentige Erhöhung der Netzkosten ist realistisch, sollte der aktuelle Modellvorschlag der BNetzA nicht angepasst werden.
Diese ungerechtfertigten Mehrkosten bei der Industrie dienen zum Ausgleich der Kostenlücke, die die Haushalte hinterlassen. Vor diesem Hintergrund wäre es für Industriekunden sogar preisgünstiger, ihre notwendigen Ausgleichslieferungen für Mehr- oder Mindermengen über separat angemietete Speicher selbst zu organisieren.
Diese Option besteht derzeit aber nur theoretisch.
Das BNetzA-Modell für die Zuordnung der Regelenergiekosten im Gassektor stellt eine Umverteilung der hohen Kosten der Haushaltskunden auf die Industrie dar und das ist für die Unternehmen inakzeptabel.