Die Strompreise waren 2005 – mit Einführung des Emissionshandels – explodiert, ebenso wie die Margen der wenigen deutschen Stromproduzenten. Ein zweistelliger Gewinnzuwachs in Milliardenhöhe innerhalb weniger Jahre führt Öffentlichkeit und Politik vor Augen, was möglich ist. Die Gasbranche hat sogar jeden Versuch von Wettbewerb um "ihr" Produkt bisher nahezu erfolgreich verhindern können. Die Preise werden zukünftig allerdings noch viel stärker steigen, wenn die weit vor allen anderen Nationen liegenden CO2-Minderungsziele der Bundesregierung und das Klimapaket von Meseberg umgesetzt werden.
Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien und ein wenig die steigenden Brennstoffkosten dienen heute als Gründe für die Preiserhöhungen. Keine guten Zeichen für die kommenden Jahre. Denn der Staat will zukünftig die Sondergewinne aus dem Emissionshandel via Versteigerung selber kassieren. Die Stromunternehmen zeigen durch ihre derzeitigen Preiserhöhungen, dass sie vom bisherigen viel zu hohen Niveau nicht freiwillig herunter gehen werden. Und ein Marktgeschehen, bei dem Konkurrenten etwas dagegen ausrichten könnten, gibt es kaum. Die deutsche Vorreiterrolle beim Klimaschutz lässt grüßen: Für die Windanlagen auf Nord- und Ostsee sind Einspeisevergütungen zwischen 110 und 150 Euro pro MWh vorgesehen. Der derzeitige Strompreis im Großhandel liegt bei rund 55 Euro pro MWh.