Silke Schwarz arbeitete schon vor ihrer prämierten Dissertation an einer Reihe von Studien zu Vitaminpräparaten mit, etwa im Rahmen ihrer Diplomarbeit. Im Juni 2004 bekam die Mitarbeiterin im Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaften der Universität Hohenheim die Möglichkeit, eine Untersuchung zur Lycopin-Supplementation bei Patienten mit einer gutartigen Prostatavergrößerung durchzuführen. "Gereizt hat mich an dieser Studie, dass ich in einem Team von Anfang an mit dabei sein konnte, d.h. vom Erstellen des Prüfdesigns bis hin zur Organisation und abschließender biometrischen Auswertung. Außerdem besitzt das Thema eine hohe praktische Relevanz, weil so viele Menschen von der Krankheit betroffen sind", so die 34-jährige.
Erfolg ohne Nebenwirkungen
Ziel der Studie war es, innerhalb von 6 Monaten durch die Zuführung von täglich 15 mg Lycopin den Anstieg des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) zu hemmen. Von der Menge des im Blut vorhandenen Biomarkers PSA lässt sich auf die Entwicklung der Prostatavergrößerung schließen, d.h. reduziert sich der PSA-Anstieg, verlangsamt sich auch der Fortschritt der Krankheit.
Erste Ergebnisse bekam das vierköpfige Forscherteam bereits im Rahmen der Voruntersuchungen. Es stellte sich heraus, dass der Lycopin-Spiegel bei Männern mit zunehmendem Alter abnimmt. Zudem waren adipöse und teilweise auch übergewichtige Probanden schlechter mit sämtlichen Carotinoiden versorgt als normalgewichtige. "Gerade im Alter sollte man daher neben regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen auf eine gezielte Zufuhr von Lycopin achten. Hinzu kommt, dass es in nennenswerten Mengen nur in wenigen Lebensmittel wie Tomaten und den daraus gewonnenen Produkten, sowie in Pink Grapefruit, Guave und Wassermelonen vorkommt", kommentiert die gebürtige Reutlingerin die ersten Ergebnisse.
Nach sechs Monaten stand fest, dass durch die Supplementierung eine statistisch signifikante Abnahme der PSA-Werte erreicht werden konnte. "Außerdem stellte sich heraus, dass die Zufuhr von Lycopin keinerlei negative Nebenwirkungen nach sich zog. Patienten mit einem höheren Body Mass Index (BMI) hatten einen signifikant stärkeren Benefit durch die Lycopin-Supplementierung", so Schwarz. Die Dissertation wurde im September 2006 abgeschlossen.
Hoffnung für die Zukunft
Von dem Ergebnis können in der nahen Zukunft viele Männer profitieren. In Deutschland leiden über 70 Prozent der über 70-jährigen an einer gutartigen Prostatavergrößerung. "Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Lebenserwartung der Menschen, sind Studien, durch die altersbedingte Krankheiten besser bekämpft werden können, auf jeden Fall zu unterstützen", so
Johanna Meister von der Via Biona Forschungsförderung. "Ergebnisse wie die von Frau Schwarz helfen uns, unsere Produkte auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen." Mit dem Wissenschaftspreis zeichnet die Vitalstoffmarke Via Biona jedes Jahr eine herausragende wissenschaftliche Arbeit aus dem Bereich der Mikronährstoffforschung aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.