Um Strom aus dezentralen und regenerativen Erzeugern in die Verteilnetze einzuspeisen und dabei einen weiterhin störungsarmen Netzbetrieb und eine normgerechte Spannungsqualität zu gewährleisten, ist die Beobachtbarkeit der Netze notwendig. Sie bildet die Grundlage für steuernde Eingriffe wie z.B. die Einspeiseabsenkung.
Während sich Höchst- und Hochspannungsnetze durch vorhandene Messtechnik bereits vollständig beobachten lassen, ist dies auf Verteilnetzebene aufgrund der Größe und der Topologie des Netzes vergleichsweise sehr teuer und aufwendig.
Ziel des Projektes „Smart SCADA“ ist es, diese Überwachungs- und Steuerungslücke zu schließen. Mit Hilfe des neuen Verfahrens lässt sich ohne Einsatz zusätzlicher Messtechnik der Zustand des Nieder- und Mittelspannungsnetzes abschätzen: durch die intelligente Kopplung von Daten aus der vorhandenen Smart Meter-Infrastruktur für Verbrauchsdaten mit prognostizierten Leistungsdaten für Einspeisungen erneuerbarer Energien und SCADA-Systemen. Damit ist künftig eine kosteneffiziente Überwachung und Steuerung des elektrischen Energiesystems auf Verteilnetzebene möglich. Nicht nur Störungen im Netzbetrieb lassen sich dadurch verringern, auch die Gefahr möglicher Haftungsansprüche bei Überspannungsschäden wird minimiert.
Neben der IDS GmbH sind an dem Verbundprojekt die Meteocontrol GmbH, die COMback GmbH, der Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiemanagement der Technischen Universität Kaiserslautern sowie die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG beteiligt. Das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) fördert „Smart SCADA“ mit rund 1,3 Millionen Euro.