Steckverbinder sind heute in allen Bereichen unverzichtbar, sei es in der Automobiltechnik, Industrieelektronik, Kommunikationstechnik, Automatisierung, Medizintechnik oder Unterhaltungselektronik. Die fortschreitende Miniaturisierung und bessere Energieeffizienz verbunden mit höherer Funktionalität führen zu neuartigen Bauformen und Systemkonzepten.
Es gibt zwei gängige Methoden, mit denen neue oder neuartige Steckverbinder entwickelt werden. Auf der einen Seite optimieren die Ingenieure bestehende Produkte in punkto Form oder Einsatzart, versehen sie mit zusätzlichen Funktionen und neuen (intelligenten) Eigenschaften und bringen sie dann auf den Markt. Viele Verbesserungen basieren dabei auf Anforderungen seitens der Kunden.
Bei der zweiten Methode untersuchen Marktforscher den Markt intensiv, um eine Steckverbinderfunktion zu finden, die dringend benötigt wird. Man bestimmt die Größe der Marktnische und wenn sie Erfolg verspricht, wird ein Steckverbinder entwickelt, der genau diesen fehlenden Anforderungen entspricht.
Beide Ansätze haben jedoch eine gravierende Schwachstelle, die sogar den Erfolg des Neuproduktes infrage stellen kann. Das Problem ist, dass sich die gesamte Aufmerksamkeit lediglich auf das Funktionieren des Steckverbinders im Gerät beschränkt und alle Anforderungen, die praktische Seite betreffend, unberücksichtigt bleiben.
Oft ist das Neuprodukt deshalb zu stark mit der technologischen Lösung selbst verknüpft und befriedigt hinsichtlich der Optik und genügt dem "Nutzwertgedanken". Die mit dem Einbau verbundenen Aspekte sind meist zweitrangig. Im ungünstigen Fall verhindert jedoch dieser Mangel an praktischer Anwendbarkeit den gewünschten Erfolg und die Akzeptanz im Markt.
Einen anderen, ganzheitlichen Ansatz bei der Steckverbinderentwicklung, stellt Alex Cristescu aus Canada auf dem 6. Steckverbinderkongress in Würzburg vor. Er zeigt praktische und praktikable Lösungsmöglichkeiten auf, mit denen bereits bei Beginn der Neuentwicklung von Produkten der Blick für ungewöhnliche und neuartige Anschlusstechniken geschärft wird und die Faktoren Ergonomie, Wartung und Austausch von vornherein berücksichtigt.
Weitere Themen reichen von der Werkstoffauswahl und Werkstoffkosten über applikationsspezifische Steckverbinder, Kompakt-Steckverbinder und Qualifizierung bis zu Verarbeitungsprozessen.
Einen breiten Raum nehmen Fallbeispiele und die Ursachenfindung bei Versagen einer Steckverbindung ein. Darüber hinaus werden Simulationstechniken und Methodiken zum systematischen De-embedding von HF-Steckverbindungen vorgestellt.
Acht Praxisworkshops zum Steckverbindereinsatz und Steckverbinderdesign
In acht Praxisworkshops vermitteln Experten aus der Branche Grundlagen, spezifisches Knowhow und geben Hilfestellungen bei der Auswahl des richtigen Steckverbinders, beim Design-in und vielem mehr. Für dieses Jahr sind Workshops zu folgenden Themen geplant:
- Umspritzen von Kabeln und Steckverbindern,
- Abdichten von Steckverbindungen (IP65, Materialien, Verarbeitung),
- Messtechnik für Steckverbinder für hohe Datenraten,
- Thermosimulation,
- Schadensanalytik,
- Design-in,
- 3-D-Druck / Rapid Prototyping sowie
- Beschichtungsverfahren.
Eine ausführliche Beschreibung der Inhalte gibt es auf der Webseite des Steckverbinderkongresses. Die Workshops dauern gut eine Stunde und finden am ersten Tag mittags und abends sowie am zweiten Tag mittags statt. Eine Überschneidung mit den Kongressvorträgen gibt es nicht. Workshop-Teilnehmer werden gebeten, bei der Anmeldung zum Kongress die gewünschten Hands-on-Seminare anzugeben.
In großzügig bemessenen Pausen und auf der Abendveranstaltung bleibt viel Raum für persönliche Gespräche und für das Networking zwischen Referenten, Teilnehmern und Ausstellern.
Das Programm sowie alle Informationen zum Kongress, der begleitenden Table-Top-Ausstellung und die Anmeldung stehen im Internet zur Verfügung unter www.steckverbinderkongress.de.
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