Laut Dr. Harald Schwager, Vorstandsmitglied der BASF SE, könnte der Atomausstieg Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen haben: "Es ist klar, dass sich steigende Energiepreise nachteilig auf die Kostenstruktur im Chemiegeschäft an den deutschen Standorten auswirken. Unabhängig von der Energiewende führen höhere Energiepreise zu einem Wettbewerbsnachteil."
Die Frage ist: Welche Rolle spielen die Energiekosten bei Investitionsentscheidungen in Produktionen? "Für Dow spielen die Energiekosten und deren Planbarkeit eine entscheidende Rolle, sie sind aber nicht der einzige Faktor. Die Energiekosten sind aber deshalb von besonderer Bedeutung, weil sie in vielen Fällen schon jetzt den Löwenanteil der gesamten Produktionskosten stellen," erklärt Ralf Brinkmann, Präsident von Dow in Deutschland.
Kann die Energiewende im Hinblick auf energieeffiziente Produktion zum Antrieb werden? Daran glaubt Bayer-Chef Dr. Marijn Dekkers nicht: "Wäre es so, müssten sich alle Wettbewerber um deutsche Standorte reißen, um auch in den Genuss dieser ,Antriebskräfte' zu kommen. Aber der Einsatz effizienter Technologie ist nicht an das Land gebunden, in dem sie entwickelt wurde."
Auf die Frage, ob Deutschland nach der Energiewende als Produktionsstandort an Attraktivität verlieren würde, antwortet Christof Bachmair, Pressesprecher Wacker Chemie: "Höhere Energiepreise belasten die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen immer wieder. Die Strom- und Gaskosten in Deutschland liegen im europäischen Vergleich schon jetzt mit an der Spitze."
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