"Das neue Tanklöschfahrzeug wurde speziell nach den Anforderungen des Kunden gefertigt, kann wahlweise Wasser-, Schaum- oder Pulver in unterschiedlichen Zumischraten abgeben und erlaubt dank hoher Löschmittelausstoß-Raten eine effiziente Raffineriebrandbekämpfung", erläuterte Matthias Arnold, Team Manager Engineering bei Ziegler, die Funktionsweisen des Fahrzeugs anlässlich der Übergabe am Messestand. "Durch einen Nebenantrieb mit zusätzlichen Hydraulikantrieb ist es zudem möglich, die Löschfunktionen des Fahrzeugs nicht nur im Stehen, sondern auch während der Fahrt zu nutzen, so dass die Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitert werden", ergänzte Jan Gutmann, stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr in der Raffinerie Heide.
Heiko Stasinski aus dem Verkaufsinnendienst von Uhl Trucks freute sich über das Lob und die große Resonanz auf der "Interschutz": "In diesem Segment ist Volvo Trucks in Deutschland bislang eher eine absolute Ausnahme." In seiner 30-jährigen Firmengeschichte ist die Auslieferung eines Tanklöschfahrzeugs dieser Art eine Premiere für den Hemmingstedter Nutzfahrzeughändler.
Die guten Geschäftsbeziehungen zwischen Uhl Trucks und der Raffinerie Heide bestehen seit einigen Jahren, 2012 übergab Uhl Trucks das erste Wechsellader-Fahrzeug an die Raffinerie. Zwar sind die Einsätze zur Brandbekämpfung auf dem Betriebsgelände aufgrund der sehr hohen Sicherheitsstandards gering, dennoch steht der Brandschutz in der Raffinerie an oberster Stelle. Der Hersteller für Diesel, Heizöl und Flugturbinenkraftstoff zählt 23 hauptberufliche Feuerwehrkameraden zu seiner Werkfeuerwehr, die von Martin Domnowski und seinem Stellvertreter Jan Gutmann geleitet wird. Mit der Investition in ein neues Tanklöschfahrzeug wächst die werkeigene Flotte zur Brandbekämpfung auf zwei Löschfahrzeuge, sechs weitere Einsatzfahrzeuge und einen Rettungswagen.
Die Raffinerie Heide zählt zu den größten Abnehmern und Verarbeitern deutschen Rohöls, 500 Mitarbeiter und 30 Auszubildende arbeiten und lernen in Hemmingstedt und im Tanklager Brunsbüttel. 80 Prozent der Produktion wird in Norddeutschland genutzt, zu den Kunden zählen unter anderem der Flughafen Hamburg, Heizöl- und Kraftstoffhändler, aber auch Unternehmen im ChemCoast Park in Brunsbüttel, wo die Raffinerie Heide ein Tanklager betreibt. Rund 20 Prozent aller petrochemischen Produkte, die als Grundstoffe der chemischen Industrie dienen, werden an in Brunsbüttel ansässige Chemieunternehmen geliefert.
Beinahe alle Einsätze der Werkfeuerwehr der Raffinerie Heide dienen der technischen Hilfeleistung und der medizinischen Erstversorgung, im Bedarfsfall rückt die Wehr auch zu Einsätzen in der Nachbarschaft aus. "Sicherheit und Umweltschutz haben für uns oberste Priorität. Hierzu gehört auch der Gesundheitsschutz, der in den letzten Jahren verstärkt in den Vordergrund getreten ist.", betont Jan Gutmann. Umgekehrt konnten Unfallgefahren und Störungen in den technischen Anlagen der Raffinerie auf ein Minimum gesenkt werden. Dies werde durch die niedrige Unfallkennziffer belegt, mit der das Unternehmen einen Spitzenplatz in der Industrie einnehme. Das Sicherheitsmanagement insgesamt unterliegt der ständigen Überwachung durch Behörden. Investitionen in den Anlagenschutz, zu denen auch die Anschaffung des neuen Universallöschfahrzeugs gehört, aber auch die Sanierung der Anlageoberflächen und des Abwassersystems dienen dem Erhalt des Standorts und sichern Arbeitsplätze in der Region. Der Jahresumsatz der Raffinerie Heide betrug 2014 2,7 Mrd. Euro.