Seit 2007 trainiert Uwe Hellmich bei A3K Berlin, seinem Berliner Heimatverein, der ihm wertvolle Unterstützung gibt. Der sportliche Verkaufsleiter von Volvo Trucks hat sein Steckenpferd rein zufällig entdeckt: Seine Heimat Brandenburg erkundete der Familienvater gern auf langen Strecken mit dem Fahrrad, begleitet von seiner Frau und dem ebenfalls sportbegeisterten Sohn. Zur Abkühlung gingen alle in einem der Seen Brandenburgs baden. Zum Laufen war es dann nur noch ein kleiner Sprung. "Das lief ganz von alleine", erinnert sich Hellmich an seine Anfänge. Die sportlichen Erfolge im Triathlon ließen nicht lange auf sich warten: in der Regionalliga belegte er mit seinem Club bei den Männern den ersten Platz, qualifizierte sich bei den Ironman-Europameisterschaften in Frankfurt mit einer Zeit von 9.56 Stunden für die Ironman-Weltmeisterschaft in der Langdistanz (3,8 km swim, 180 bike, 41,2 run) auf Hawaii (2013) und im österreichischen St. Pölten für die Weltmeisterschaft in der Halbdistanz in Las Vegas (2013). Mit der Teilnahme in Genf in der olympischen Disziplin hat er sich für die Weltmeisterschaft im September weiterempfohlen. Eine "kleine Trainingseinheit" steht außerdem bei den Halbdistanzläufen zur Weltmeisterschaft Ende August in Zell am See an. Zeit zum Üben nimmt sich Uwe Hellmich gern - früh morgens um 4.30 Uhr beginnt er mit den Fettstoffwechselläufen, danach lässt er öfter mal das Auto stehen und fährt mit dem Rennrad zur Arbeit - 63 km Kilometer auf einer Strecke quer durch Berlin, Start ist um 5.30 Uhr, um pünktlich im Büro zu sein. Denn die Arbeit bleibt nicht liegen, im Gegenteil, die Auftragsbücher sind gut gefüllt.
Zurück zum Training: Die 1,5-stündigen Schwimmeinheiten absolviert Uwe Hellmich fast ausschließlich in freier Natur - im Schwimmbad Bahnen zu ziehen, ist nicht sein Ding. Seine Übungsstrecke führt den Havelländer mehrmals in der Woche über 100 Kilometer von seinem Heimatort Dallgow-Döberitz nach Nauen, von dort über Ketzin/Havel bis nach Brandenburg. Mittlerweile hat er in Ben Reszel einen persönlichen Trainer gefunden, der ihm die eisenharten Trainingspläne individuell zusammenstellt. Trainiert wird in Seen und Flüssen, etwa im Nymphensee, übliche Trainingszeit ist von März bis Oktober. Danach geht es zum Radsport in die Halle oder mit dem Mountain-Bike doch wieder nach draußen. Da bei Kälte und Hitze trainiert wird, ist das Immunsystem sprichwörtlich "fit wie ein Turnschuh" und Uwe Hellmich selten krank - auch einer der Gründe, weshalb sein Arbeitgeber Volvo Trucks das sportliche Engagement mit einem Sponsoring unterstützt. Und man ist auch ein bisschen stolz, der sportliche Ehrgeiz verträgt sich gut mit dem Image der Marke.
Bei aller Liebe zum Sport: "Die wichtigste Trainingseinheit für einen Triathleten ist die Regeneration", weiß Uwe Hellmich. Er hofft, bei den Kollegen und Kolleginnen im Unternehmen die Lust am Sport nach Feierabend zu wecken - und natürlich auch auf den Erfolg bei der EM. "Mal sehen, wie es danach weitergeht", sagt der 52-jährige gut gelaunt. Mit seinem Ergebnis in der olympischen Disziplin in der Schweiz ist Uwe Hellmich "sehr zufrieden" und dankt auch den Kollegen im Volvo Group Truck Center in Wildau herzlich: Dort haben alle fest die Daumen gedrückt.