Technik schafft neue Möglichkeiten, die Arbeitswelt zu organisieren – Homeoffice, Kollaboration durch Cloudanwendungen etc. Die Gesellschaft wiederum nutzt diese Möglichkeiten, um die Arbeitsgewohnheiten ihren Bedürfnissen anzupassen. Neue Arbeitsmodelle entstehen und erhöhen oftmals die Zufriedenheit der Beschäftigten und mithin den Erfolg von Unternehmen. Beispielhaft seien zwei Generationen genannt. Die sogenannte Generation X pflegt mehrheitlich das Modell der „Work-Life-Balance“. Bei der Nachfolgegeneration, der sogenannten Generation Y, verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Leben; sie verfolgt eher das Modell der „Work-Life-Integration“. Ein Trend, der auch Arbeitgeber zu neuen Arbeitszeitmodellen bewegt. Zudem wird ethische Verantwortung immer wichtiger und damit die Technikfolgenabschätzung, also der mögliche Einfluss von Innovationen auf Gesellschaft und Umwelt. Ein Beispiel ist hier die Reduktion des CO2-Ausstoßes.
„Um am Arbeitsmarkt bestehen zu können und als Führungskraft akzeptiert zu werden, müssen Kenntnisse über diese und andere Zusammenhänge im Studium vermittelt werden“, so Haas. Die Sozialwissenschaften rücken somit immer stärker in den Fokus der Ausbildung. Ihre Erkenntnisse helfen, neue Lehrinhalte und -modelle zu entwickeln, diese in bestehende Formate zu integrieren oder neue Angebote zu schaffen.
Der VWI fordert, die Curricula des Wirtschaftsingenieurwesens stärker an diesen neuen Herausforderungen auszurichten. Um die zukünftige Handlungskompetenz der Studierenden zu sichern, ist zusätzliches Wissen über die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften hinaus und damit auch eine fachbereichsübergreifende Lehre gefragt. Ziel sind mehr Kreativität sowie bessere Problemlöse-, Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten – und das notwendige Verständnis für die Interdependenzen von Individuum, Innovation und Gesellschaft. „Ein bisschen SoWi schadet nie“, so Haas: „Neue Wege in der Ausbildung führen zum Erfolg!“