- Dreistelliges Ergebnis für 2013 erwartet
- Auftragsbestand von über 8 Mrd. Euro
- Hohe Investitionsquote und F&E Ausgaben trotz steigenden Kostendrucks
Im Rahmen der 65. Internationalen Automobilausstellung (IAA) Pkw in Frankfurt hat der Dach- und Thermosystem Spezialist Webasto eine verhalten positive Bilanz zur Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 gezogen. Zudem bestätigte der Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Engelmann den langfristigen Wachstumskurs des Unternehmens.
Die ersten sechs Monate des Jahres 2013 lagen im Rahmen der Erwartungen. Die Webasto Gruppe erreichte einen Halbjahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro und damit ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis lag im gleichen Zeitraum mit fast 50 Mio. Euro erwartungsgemäß unter dem des Vorjahres. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Webasto mit einem Umsatz von rund 2,5 Mrd. Euro (2,4 Mrd. im Vorjahr) und einem knapp dreistelligen Ergebnis (gegenüber 125 Mio. Euro in 2012). Der Weltmarktführer erwartet für das laufende Geschäftsjahr folgende Stückzahlen in der Produktion: 9,5 Mio. Schiebe- und Panoramadächer (9,2 Mio. in 2012), 190.000 Cabrioverdecke (200.000 im Vorjahr) sowie über 1 Mio. Heizgeräte (wie im Vorjahr).
"Unser Halbjahresergebnis und die Prognose für das Gesamtjahr spiegeln eine seit Jahren stattfindende Entwicklung der Margen in der Zulieferindustrie wider", kommentierte Dr. Engelmann. "Die Entwicklung neuer Technologien wird nicht mehr in einem ausreichenden Maße durch angemessene Margen vergütet. Das setzt die innovativen Zulieferunternehmen immer stärker unter Druck. Denn letztlich werden nur gesunde Zulieferunternehmen langfristig in der Lage sein, die notwendigen Spitzeninnovationen zu erbringen", führte er weiter aus.
Trotz dieser Entwicklungen investiert Webasto weiter in allen Kerngeschäftsfeldern in die Zukunft. So lag die Investitionsquote 2012 bei 5,6 Prozent (Vorjahr 3,5 Prozent) und steigt 2013 noch einmal an. Auch bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung erwartet das Unternehmen einen erneuten Anstieg im laufenden Jahr, nach 7,2 Prozent in 2012 und 7,9 Prozent in 2011. Die Vorleistungen und Investitionen spiegeln ebenfalls die Ergebnissituation wider.
Darüber hinaus verfügt Webasto über einen hohen Auftragsbestand von über 8 Mrd. Euro. Wachstum findet vor allem in Asien statt. So beziehen sich von den aktuell rund 90 Entwicklungsprojekten im Unternehmensbereich für Dachsysteme über 50 Prozent auf Asien. Daher wird weiter in China investiert, wo sich aktuell drei neue Standorte im Aufbau befinden - bis Mitte 2014 werden dann an zehn Standorten Schiebe- und Panoramadächer produziert.
Darüber hinaus erschließt das Unternehmen Märkte wie Indien, Brasilien und Russland für das Geschäft mit den Schiebe- und Panoramadächern, allerdings geht man hier von einem langsameren Wachstumstempo als in China aus.
Der Ausbau des internationalen Geschäftes ist auch für den Thermo-Unternehmensbereich ein wichtiger Schwerpunkt. Hier stehen die Märkte außerhalb von Europa im Fokus - inklusive des größten automobilen Einzelmarktes China. Im laufenden Jahr liegt der Thermo-Bereich beim Umsatz nahezu auf Vorjahresniveau, trotz des schwachen Geschäfts in West- und Südeuropa.
Auch im Cabriobereich spürt der Marktführer die allgemeine Marktschwäche des inzwischen auf rund 700 Mio. Euro geschrumpften Gesamtmarktes für Cabriodächer. So profitiert der Geschäftsbereich nicht vom Wachstumsmarkt China - da Cabrios dort zurzeit noch keine ausreichende Kundenakzeptanz erfahren. Darüber hinaus leidet das Geschäft unter der noch anhaltenden konjunkturellen Schwäche im größten Cabriomarkt, den USA. Unabhängig davon steigen die Entwicklungsaufwände und Vorleistungen aufgrund der wachsenden Vielzahl der Modelle. Entsteht dann eine Unterdeckung bei den geplanten Stückzahlen, steigt der finanzielle Druck weiter.
Ungeachtet dieser Entwicklungen werden Cabrios mit ihrer besonderen Faszination immer ihre Berechtigung haben. Für Webasto ist der Cabriodach-Bereich eines der Kerngeschäftsfelder und soll das bleiben. Daher investiert das Unternehmen auch weiter in den Geschäftsbereich, zum Beispiel in Form eines neues Entwicklungs- und Verwaltungsgebäudes in Hengersberg. Die räumliche Nähe von Produktion, Entwicklung und Verwaltung ermöglicht Effizienzsteigerungen - beispielsweise wenn es darum geht, Produkte noch schneller auf den Markt zu bringen. "Unser klares Ziel ist, auch mit geringen Stückzahlen profitabel zu sein. Das schaffen wir durch innovative Ideen in Entwicklung und Produktion sowie durch noch effizientere Prozesse", unterstreicht Dr. Engelmann die Bedeutung des Geschäftsbereichs.