Wie definieren wir Stress?
Laut dem Duden müsste die Definition wie folgt klingen: Erhöhte Beanspruchung, Belastung physischer oder psychischer Art. Stress ist also wie ein Symptom für Überforderung zu sehen, besonders in Situationen, die wir nicht beeinflussen können. Ein Stau auf dem Weg zur Arbeit und daraus resultierendes Zuspätkommen können Stress/Unmut auslösen. Dieser ist zwar noch überschaubar, kann sich aber zusammen mit anderen Umständen zu einem größeren Problem entwickeln. Wer dauerhaft, täglich und permanent unter Stress steht, ist besonders gefährdet, gesundheitliche Probleme oder Erkrankungen zu bekommen.
Worin besteht der Stress am Arbeitsplatz?
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat Stress am Arbeitsplatz wie folgt definiert: "Die Gesamtheit der Reaktionen, die Arbeitnehmer zeigen können, wenn sie mit beruflichen Anforderungen und Belastungen konfrontiert werden, die ihren Kenntnissen und Fähigkeiten nicht entsprechen und ihre Fähigkeit zur Bewältigung infrage stellen".
Sie beschreiben damit den Zustand, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, Probleme zu lösen oder Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Dann haben wir oft das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Dauerhafter Stress gefährdet unsere Gesundheit mehr als wir denken, sowohl die physische wie auch psychische.
Stress bei der Arbeit betrifft jeden
Keiner ist immun gegen Stress am Arbeitsplatz. Vom Manager bis zum Arbeiter, egal ob Selbstständiger oder Beamter. Die Umstände sind verschieden, die Auswirkungen auf die Gesundheit aber gleich, nämlich schädlich. Den Höhepunkt findet Stress im Burn-out, dem Zustand, in dem alle Grenzen erreicht oder übertreten sind. Frauen sind häufiger von Stress bei der Arbeit betroffen, was daran liegen könnte, dass sie vermehrt in sozialen Berufen, als Krankenschwester oder Betreuerin, arbeiten. Während manche sich durch den Stress herausgefordert fühlen, noch mehr Arbeit zu leisten, nehmen ihn andere als drückende Last wahr, die sie lähmt und bewegungsunfähig macht.
Worin liegen die Ursachen?
So individuell die Auslöser für Stress sind, so umfangreich ist auch die Liste mit den möglichen Ursachen:
- Zu hohe Arbeitsbelastung oder Unterforderung
- Belastende Arbeitszeiten, z.B. bei Schichtdienst oder Akkordarbeit
- Zu viele verschiedene Aufgaben oder der Mangel von Abwechslung
- Keine Anerkennung der Leistung
- Ausgrenzung, sowohl räumlich als auch persönlich
- Fehlen von klaren Strukturen
- Schwierige Aufgabenstellungen
- Schlechte Arbeitsbedingungen (Ergonomie, Lärm, Umwelteinflüsse)
- Schlechtes Arbeitsklima
- Unstimmigkeiten bis hin zu interner oder externer Gewalt
- Moralische oder sexuelle Belästigung
- Unzufriedenheit durch mangelndes Vertrauen/Zutrauen durch den Vorgesetzten oder Kollegen
- Unsicherer Arbeitsplatz (Befristung, Fortbestehen des Unternehmens)
- Technologischer Wandel und daraus resultierende Anforderungen (Ständiges Erlernen neuer Techniken)
- Mangelnde Transparenz und Kommunikation innerhalb des Unternehmens
Die häufigsten Nebenwirkungen sind:
- Kopfschmerzen
- Verspannungen im Körper (Nacken, Rücken, Muskeln)
- Reduzierte Schlafqualität (Schlafmangel oder anhaltende Müdigkeit)
- Magen-Darm-Probleme
- Erhöhung oder Störung der Herzfrequenz sowie des Blutdrucks
- Schwächung des Immunsystems
- Psychische Beschwerden (Angst, Gereiztheit und Launenhaftigkeit, Depression, Burn-out, Verlust des Selbstwertgefühls)
Umso dankbarer sind wir gegenüber Menschen, die sich dafür einsetzen, solchen Umständen und deren Folgen vorzubeugen. Sie führen den Unternehmern vor Augen, was Stress für die Angestellten bedeutet und welche Folgen er auch für das Unternehmen haben kann. Diese Leute zeigen Wege auf, von denen die Unternehmen und ihre Mitarbeiter gleichermaßen profitieren. Zu ihren Lösungen gehören unter anderem betriebsinterne Massageangebote.
Was ist wirksam gegen den Stress?
Prävention ist die wohl effektivste Waffe gegen den Übeltäter Stress. Die Unternehmen sind sogar gesetzlich zur Prävention psychosozialer Risiken (PSR), zu denen Stress zählt, verpflichtet. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Gesundheitsförderung wird bei den Unternehmern ständig geschärft und größtenteils auch verinnerlicht. Die erforderlichen Maßnahmen hierfür regulieren sie dennoch selbst.
Was kann ich für mich selbst tun?
Wie beruhigend ist die Erkenntnis, dass man zwar nicht unbedingt Einfluss auf den Umgang des Unternehmens mit diesem Thema ausüben, aber selbst Maßnahmen ergreifen kann, um zumindest für sich selbst die Situation zu verbessern.
- Gesunder Lebensstil: Ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Sport, ausreichender und regelmäßiger Schlaf, Selbstdisziplin
- Ausgleich suchen: Durch Hobbys, Sport, Ausflüge oder alle Aktivitäten, die einem guttun
- Strukturen schaffen: Benutzung von To-Do-Listen, effektive Zeitplanung inklusive erholsamer Pausen, Selbstorganisation
- Erholung: Mind. 3 Wochen Urlaub am Stück sind nötig, um sich richtig zu regenerieren
- Kommunikation/Mitteilung: Suchen Sie das Gespräch zu einem Kollegen Ihres Vertrauens, dem Betriebsrat, Vorgesetzen oder externen Beratungsstellen
- Hilfe suchen: Therapeuten, Ärzte, Psychologen oder andere, kompetente Fachleute gibt es in jeder Gegend
Unternehmen messen dem Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter und ihrer sozialen Verantwortung immer mehr Bedeutung bei. Denn Bewerber legen vermehrt Wert auf arbeitnehmerfreundliche Angebote wie Massagen, Fitnessangebote oder After-Work-Sessions. Dadurch fühlen sie sich wertgeschätzt und sind motivierter. Sie können sich darüber mit dem Unternehmen identifizieren und geben eher eine Zusage.
Umso besser es den Mitarbeitern geht, desto besser geht es auch dem Betrieb. Denn durch gesundheitsfördernde Angebote sinken die Ausfallzeiten wegen Krankheit und die Produktivität steigt. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat herausgefunden, dass Stress für 50 bis 60 % aller Krankheitstage verantwortlich ist. Es ist der häufigste Anlass für Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen in Deutschland.
Ist ein Großraumbüro eine Quelle von Stress?
Hier sind sich viele Experten uneins. Für manche überwiegen die Vorteile des Systems, andere hingegen finden endlos viele Nachteile. Der Lärmpegel ist erhöht, die Ablenkungsgefahr groß, die fehlende Privatsphäre unbehaglich, die Kontrolle durch Vorgesetzte allgegenwärtig. Dies führt schnell zu Spannungen unter den Mitarbeitern und einem schlechten Betriebsklima, welches wiederum Stress provoziert. Unserer Meinung nach ist die Arbeit in einem Großraumbüro eine Quelle für erhöhten Stress.
Der Übergang von Stress ins Burn-out
Lang anhaltender Stress kann schnell zu einem Burn-out führen, wobei Stress als Ursache gilt und das Burn-out als krankhafte Folge dessen. Die Übergänge sind fließend und manchmal schwer abzugrenzen. Kann der Körper den Stress nicht mehr kompensieren, reagiert er unter Ausdruck verschiedener Symptome, die Sie ernst nehmen sollten. Stress ist nicht die einzige Ursache für ein Burn-out, andere Faktoren spielen auch eine Rolle. Aber Stress hat zumeist den größten Anteil an der krankmachenden Mischung.
Rückenschmerzen können durch Stress verstärkt werden
Unser Körper reagiert auf Stress mit An- und Verspannung. Die Anspannung macht sich mental bemerkbar und die Verspannung in den Muskeln. Beides kann Schmerzen zur Folge haben. Besonders die Halswirbelsäule beziehungsweise der Nacken und die Schultern sind betroffen. Sie tragen ja auch nicht nur imaginär eine schwere Last. Dann befindet man sich schnell in einem Teufelskreis: Die Rückenschmerzen resultieren aus Stress, was uns wiederum zusätzlich stresst. Da hilft manchmal nur, einmal tief durchzuatmen und nach vorn zu blicken! Auch die Anschaffung eines Massagesessels kann positive Auswirkungen haben.