Bei dem Begriff Enterprise 2.0 ist meist eine Assoziation mit im Unternehmen genutzte Web 2.0 Applikationen gegeben. Es ist aber darüber hinaus vielmehr. Stark hierarchisch strukturierte Unternehmen verlieren heute viel Energie, Flexibilität und Dynamik und oftmals so auch ihre Wettbewerbsfähigkeit. Der Wettbewerbsdruck erlaubt keinem Unternehmen vorhanden Potentiale ungenutzt zu lassen. Genau dies ist der Treiber von Enterprise 2.0. Organisationsformen werden entwickelt, die eine Potentialentfaltung der Mitarbeiter fördern und fordern.
Neue Führungsansätze
Dies verlangt eine andere Führung und andere Strukturen. Enterprise 2.0 verlangt in der Führung eine Haltung der unterstützenden und wertschätzenden Begleitung von Prozessen und Entwicklungen, die weitgehend von Mitarbeitern in Selbstorganisation gestaltet werden. Zu dieser Selbstorganisation gehört auch die Schaffung meist temporärer Strukturen, die jederzeit wieder neu geschaffen werden können. Wir sprechen deshalb auch von virtuellen Organisationen, die sich stets nach neuen Erfordernissen neu strukturieren. Zu diesen Ansätzen gehören auch Modelle wie das des BetaKodex-Unternehmens nach Niels Pfläging, der durch Prof. Dr. Gerald Hüther initiierte Kulturwandel in Unternehmen innerhalb seiner SinnStiftung und der Ansatz Holacracy von Brian Robertson, bei denen die Internettechnologie jeweils keine Rolle spielt.
Der Weg ist das Ziel
Einige der Modelle für zukünftige Organisationsformen haben idealtypischen Charakter und sind in vielen Unternehmen nur sehr schwierig umzusetzen oder sogar nicht in der idealtypischen Ausprägung wünschenswert. Was aber bleibt, ist die Notwendigkeit nach zunehmender Potentialentfaltung der Mitarbeiter, deren gestalterische Beteiligung an Entwicklungsprozessen im Unternehmen. Am Ende korrelieren der Erfolg der Organisation mit dem Verbundenheitsgefühl und dem Spüren von persönlichem Wachstum bei den Mitarbeitern.
Soziale Netze in Unternehmen
Soziale Netze im Internet boomen. Facebook, Twitter, Youtube u. Co. bringen Menschen zusammen. Auch diese Entwicklungen werden unserer Gesellschaft nicht nur positive Effekte bringen. Man darf aber die Energie und Potenziale solcher Netzwerke nicht unterschätzen. Zukünftig werden solche Plattformen auch innerhalb eines Unternehmens die Art der Kommunikation und Kooperation bestimmen. So abonnieren sie zukünftig Meldungen aus dem CRM und erhalten unter "Neues aus ihrem Netzwerk" Informationen über gewonnene Aufträge oder die Responseauswertung von Marketingkampagnen. Diese Kommunikationsplattformen werden dann mit dahinter liegenden ERP-Systemen verbunden sein und den Mitarbeitern eine Verschmelzung aller IT-Anwendungen im Unternehmen bieten.
Wissens-Community als Treiber der Organisationsentwicklung
"Die Wissens-Community ist der Fan-Club des Unternehmens", sagte mal der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger. Fan des Unternehmens wird ein Mitarbeiter nicht, weil die Führung es will. Fan wird ein Mitarbeiter nur aus eigener intrinsischer Überzeugung. Dies verlangt, dass sich der Mitarbeiter authentisch mit seinen Fähigkeiten einbringen kann. Die Unternehmensberatung Management Institut Dortmund GmbH ist spezialisiert auf diese Vorgehensweise. "Die meisten Innovationen gelingen schon, wenn die Mitarbeiter sich ihrer Potenziale bewusst werden und diese einbringen dürfen", sagt der Geschäftsführer Rainer Weichbrodt, der zahlreiche Innovationspreise für die von ihm entwickelte virtuelle Kollaborationsplattform erhalten hat. Dazu gehört die Auszeichnung zum Wissensmanager des Jahres 2003 durch die Financial Times Deutschland und die Zeitschrift Impulse. "Enterprise 2.0-Unternehmen sind Lernende Organisationen, die sich ihre Zukunftsfähigkeit durch die Fähigkeit bewahren, sich stets neu zu erfinden", so der Internet-Experte Rainer Weichbrodt. Das Management Institut Dortmund unterstützt Unternehmen bei der Bewertung und Entwicklung ihrer Potenziale und moderiert die damit verbundenen Veränderungsprozesse.