- Weidmüller erwirtschaftete 2016 Umsatz von 680,4 Millionen Euro
- Währungseffekte, fehlende Impulse in Wachstumsmärkten und verschobene Projektgeschäfte wirkten sich auf die Umsatzentwicklung 2016 aus
- Sehr gutes erstes Quartal 2017 bestätigt Strategie und Wachstumsziele
- Wachstum durch Fokus auf Digitalisierung, Automatisierung und Kernkompetenzen
Internationale Märkte sichern trotz leichtem Rückgang den Geschäftserfolg
Wichtiger Erfolgsfaktor für das Detmolder Unternehmen bleibt trotz des Rückgangs in Asien die weltweite Aufstellung. Insbesondere China war in den vergangenen Jahren einer der bedeutendsten Wachstumsmärkte für Weidmüller. „Wir haben in dieser Region 2016 sehr stark die Auswirkungen des ‚China-Slow-Downs‘ und der Verschiebung von Großprojekten im Photovoltaik- und Windbereich sowie der Verkehrstechnik gespürt“, verdeutlicht Vertriebsvorstand José Carlos Álvarez Tobar. Die übrigen Regionen entwickelten sich 2016 relativ stabil. „Um das Geschäft zu beleben, haben wir Mitte 2016 unsere Vertriebsregionen neu geordnet. Das hat bereits nach kurzer Zeit zu positiven Ergebnissen geführt. Gleichzeitig intensivieren wir unser Engagement in Südamerika sowie Südostasien und passen unser Geschäft in China an die veränderten Rahmenbedingungen an“, so Álvarez Tobar. Der Auslandsanteil beim Umsatz lag 2016 bei 78,4 Prozent und damit auf Vorjahresniveau.
Fokus auf die Digitalisierung, die Automatisierung und das Kerngeschäft
2017 richtet Weidmüller seinen Fokus stärker auf die Bereiche Industrie 4.0, Digitalisierung sowie Automatisierung und treibt seine Strategie 2020 noch konsequenter voran. „Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts – ihre Bedeutung und die Nachfrage nach Komponenten und Lösungen, die diese Daten erfassen, auswerten und in einen Zusammenhang bringen, werden in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen“, erklärt Timmermann. Für diesen Bereich entwickelt Weidmüller zahlreiche kommunikationsfähige Komponenten. Zudem wurde Anfang des Jahres ein neuer Geschäftsbereich etabliert, der darauf spezialisiert ist, Maschinen- und Anlagendaten zu erfassen, mittels intelligenter Verfahren auszuwerten und so Anomalien und Ineffizienzen zuverlässig aufzudecken. „Damit bieten wir unseren Kunden neue Möglichkeiten: den Herstellern von Maschinen und Anlagen zusätzliche Verkaufsargumente und das Angebot neuer servicebasierter Geschäftsmodelle und den Betreibern der Maschinen und Anlagen erhöhte Effizienz und Anlagenverfügbarkeit“, so Álvarez Tobar. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in die Stärkung des Kerngeschäfts und erweitert sein Produktportfolio für den Schaltschrankbau und die Geräteanschlusstechnik. „Wir wollen kompletten Service für unsere Kunden bieten. Daher intensiveren wir unsere Bemühungen, um hier unsere Marktanteile auszuweiten“, erklärt Elke Eckstein, Vorstand Operations bei Weidmüller und verantwortlich für das Geschäft mit Schaltschrankkomponenten.
Investitionen in Forschung, das weltweite Fertigungsnetzwerk und CTC sichern Zukunftsfähigkeit
Weltweit investierte Weidmüller 2016 knapp 44 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung – davon allein 12,8 Millionen Euro in technische Ausrüstung sowie Maschinen und Anlagen. Daneben begann das Detmolder Unternehmen im Dezember mit dem Bau eines neuen Customer & Technology Centers (CTC) am Hauptsitz in Ostwestfalen, das auf 12.000 Quadratmetern Platz für 400 Mitarbeiter bietet. Den Spatenstich feierte Weidmüller im Februar – fertiggestellt werden soll das Gebäude, das die globale Vernetzung zwischen den weltweiten Standorten sowie den Mitarbeitern vorantreiben und technologische Kompetenzen bündeln soll, am Ende des dritten Quartals 2018. „Wir stärken den Standort Detmold nachhaltig als Technologiestandort und bauen diesen als Kompetenzzentrum für die Metall- und Oberflächenbearbeitung weiter aus“, erklärt Eckstein. „Gleichzeitig investieren wir in unsere weltweite Präsenz – Fertigungserweiterungen in Rumänien, Tschechien und China sind beispielhaft für eine kundennahe lokale Wertschöpfung.“
Mitarbeiterstamm bleibt weltweit stabil
Konstant gegenüber dem Vorjahr ist bei der Weidmüller Gruppe die weltweite Mitarbeiterzahl geblieben: Knapp 4.500 Männer und Frauen beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Detmold weltweit – davon knapp die Hälfte in Deutschland. „Seit 2009 haben wir unseren festen Mitarbeiterstamm kontinuierlich ausgebaut und auch 2016 in Wachstumsregionen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest eingestellt, die unseren Wachstumskurs unterstützen“, erklärt Timmermann. Neu dazugestoßen sind dabei durch die Übernahme von Bosch Rexroth Monitoring System im November 2016 knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Standort in Dresden. Weltweit beschäftigt Weidmüller zusätzlich über 134 Auszubildende, die in einem kaufmännischen und sieben gewerblichen Berufen an das Arbeitsleben herangeführt werden.
Sehr guter Start in das Jahr 2017 bekräftigt Strategie und Wachstumsziel
Für das Jahr 2017 ist das Detmolder Unternehmen optimistisch, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen und ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich zu realisieren. „Der Zentralverband für die Elektroindustrie rechnet für das Jahr 2017 mit einem Wachstum in Deutschland von 1,5 Prozent“, erklärt Timmermann. „Wir sind für das Jahr 2017 sehr zuversichtlich und planen mit einem Umsatzwachstum in der Größenordnung von fünf Prozent – das sehr gute erste Quartal bekräftigt uns bei unserem Vorhaben“, erklärt Timmermann, der auch auf zahlreiche Innovationen und Entwicklungen für die Digitalisierung, Automatisierung und das Kerngeschäft verweist: „Wir haben die richtige Strategie und setzen diese 2017 noch fokussierter und konsequenter um.“