- Der Umsatz steigt 2015 um 3,5 % auf 696 Millionen Euro, das Wachstum liegt aber deutlich hinter den Erwartungen zurück
- Starke Internationalisierung gleicht niedriges Wachstum in einzelnen Regionen aus
- Weiterhin Fokus auf Investitionen in Zukunftsfähigkeit
- Fortschritte bei der Entwicklung zum Lösungsanbieter durch maßgeschneiderte Applikationen und Anwendungen
- Ausblick für 2016 positiv: nachhaltiges Zukunftskonzept, innovative Produkte und frühzeitiger Fokus auf Industrie 4.0 und Digitalisierung zahlen sich aus
Umsatzsteigerung vor allem im Ausland
"Wir haben in einem sehr abwechslungsreichen Jahr 2015 ein Umsatzwachstum von 3,5 Prozent erzielt. Dabei sichern insbesondere die globalen Wachstumsmärkte unseren Geschäftserfolg. Durch konsequente Investitionen in Innovationen wollen wir diesen Kurs weiter beibehalten und blicken daher optimistisch in die Zukunft für unsere Produkte, Lösungen und Anwendungen", teilte der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Köhler auf der Jahrespressekonferenz im Rahmen der Hannover Messe mit.
Der Auslandsanteil stieg beim Umsatz auf mehr als 78 Prozent, im Vorjahr lag er bei rund 75 Prozent. Weltweit boten die Märkte ein heterogenes Bild: während das Geschäft in Zentraleuropa nur moderat gewachsen ist, wiesen Südeuropa (+6%) und Nord- und Osteuropa erfreuliche Entwicklungen auf.
Die Region Americas verzeichnete aufgrund der Wirtschaftskrise in Brasilien einen Umsatzrückgang. Dagegen wuchs die Region Indien, Mittlerer Osten zweistellig. Der Umsatz in der Region Asien legte um 7% deutlich zu, fiel aber etwas verhaltener aus als in den Vorjahren. Aus der Perspektive der Fokusindustrien gab es über alle Branchen hinweg Umsatzwachstum zu vermelden. Besonders stark legte Weidmüller hier bei Kunden aus dem Maschinenbau (+6%) und aus der Prozessindustrie (+3%) zu. Die Zahl der festen Mitarbeiter sank leicht auf 4.153 (2014: 4.199), insgesamt waren zum Jahresende 2015 weltweit rund 4.500 Angestellte für Weidmüller tätig.
Weltweit investierte das Unternehmen im Jahr 2015 etwa 80 Mio. Euro in Produkte, Anlagen und Gebäude: Ein neuer Rekord und zugleich ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen sich nicht auf bisherigen Erfolgen ausruht, sondern proaktiv seine eigene Zukunft gestaltet. Dies spiegeln auch die seit 2011 von 29 auf 40 Millionen Euro gestiegenen Investitionen in Forschung und Entwicklung wider, mit denen das Unternehmen die neuen technologischen Trends seiner Branche mitgestaltet.
Sicherung der Zukunftsfähigkeit durch Innovationen und Investitionen
Weidmüller sichert die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens durch den konsequenten Weg zum Lösungsanbieter. Im Jahr 2015 steigerte der Elektrotechnikspezialist seine Innovationsquote von 14,9 auf 15,6 %. Im Zentrum stehen dabei Produkte und Lösungen, die einerseits einen Kundennutzen schaffen und andererseits steigende Anforderungen an kundenspezifische Lösungen erfüllen. Ein gutes Beispiel dafür sind zum Beispiel die auf der Hannover Messe vorgestellten Applikationslösungen des neuen Reihenklemmenportfolios Klippon Connect. Diese ermöglichen maßgeschneiderte Verbindungstechnik für die Automatisierung und reduzieren den Platzbedarf im Schaltschrank um bis zu 50 Prozent. Zum anderen nutzt das Unternehmen konsequent die Chancen von Industrie 4.0 und Digitalisierung, um eine effizientere Prozessgestaltung in der Produktion zu ermöglichen. Beispiele hierfür sind die neue Fernwartungslösung u-link sowie neue Anwendungen im Bereich Predictive Maintenance und Industrial Analytics. Ebenso hat Weidmüller die Zusammenarbeit mit Partnern im Bereich industrielle IT verstärkt: So unterzeichnete das Unternehmen im Rahmen der Hannover Messe eine Technologiekooperation mit ads-tec im Bereich Fernwartung.
Potenziale der Digitalisierung im Blick
Bis 2020 verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Ziele: Die Potenziale der Digitalisierung sollen für einen gesteigerten Kundennutzen ausgeschöpft werden: Industrial Analytics und Predictive Maintenance lauten hier die Stichworte. Auf der diesjährigen Hannover Messe zeigt Weidmüller dazu mit dem "Industrie 4.0 Cockpit", was in Sachen intelligente Fabrik bereits heute möglich ist. Außerdem stehen die Entwicklung applikationsspezifischer Lösungen für die Automatisierung und weitere Produktinnovationen im Fokus, um die Kunden noch passgenauer bedienen zu können.
Neu in den Vorstand hinzugestoßen sind am 1. Januar 2016 Jörg Timmermann, der den Posten des CFO übernommen hat sowie José Carlos Álvarez Tobar, der seit nunmehr 30 Jahren für Weidmüller in Führungspositionen tätig ist, unter anderem als Geschäftsführer in Spanien und Regionalleiter für Südeuropa und Südamerika. Seit dem 1. März verantwortet er die weltweiten Vertriebs- und Marketingaktivitäten der Weidmüller Gruppe.