Beim diesjährigen Test von virtuellen TK-Anlagen (im Fachjargon auch IP-Centrex oder Cloud-PBX genannt) ist der Sieger nach Punkten die Deutsche Telekom. Sie nahm zwar noch mit ihrem bereits seit 2010 angebotenen Paket „DeutschlandLAN classic“ teil, das im Herbst dieses Jahres durch einen modernisierten Nachfolger ersetzt werden soll – doch obwohl das Angebot schon etwas in die Jahre gekommen ist, konnte es als Gesamtpaket überzeugen. Mit einem Nettopreis von 495 Euro pro Monat für fünf Teilnehmer inklusive SDSL-Leitung (8,5 Mbit/s in beiden Übertragungsrichtungen), Hardware-Miete und Mobilfunkkarten ist „DeutschlandLAN classic“ kein Schnäppchen, überzeugt jedoch mit guter Sprachqualität und schnellen, zuverlässigen Verbindungen. Kleinere Einbrüche wie leicht erhöhte Fehlerraten bei Faxübertragungen standen dem Testsieg nicht im Weg.
Platz zwei sicherte sich der in Darmstadt ansässige Anbieter Toplink mit seinem Produkt „Cloud-Telefonanlage“. Mit Nettopreisen ab 2,49 Euro/Monat und Nebenstelle zuzüglich 44,95 Euro/Monat für die zugehörige 16-Mbit/s-DSL-Leitung ist dieses Angebot vergleichsweise preisaggressiv – bietet aber dennoch Top-Performance bei Sprache und Daten.
Im guten Mittelfeld landeten „Vio:pbx“ des Berliner Anbieters Vio Networks, „Sipgate Team“ der in Düsseldorf ansässigen gleichnamigen Firma sowie „IPfonie Centraflex“ des in Köln beheimateten Netzbetreibers QSC. Dabei fiel bei Sipgate eine hohe Fehlerrate bei über die IP-Anschlüsse laufenden Faxübertragungen auf, der Anschluss von QSC hatte Probleme in bestimmten Last-Situationen.
Auch der Netzbetreiber Vodafone schicke mit „OfficeNet“ einen Veteranen in den Test und erzielte damit insgesamt nur die Note „befriedigend“. Ein Nachfolger namens „OneNet Business“ wurde im Frühjahr 2016 angekündigt, war für den vorliegenden Test allerdings noch nicht verfügbar – der nächstjährige Test wird zeigen, ob sich der Düsseldorfer Konzern damit verbessern kann.
Der Münchner Anbieter Teamfon holte ebenfalls nur die Note „befriedigend“. In seinem Testergebnis fällt auf, dass die Qualität der Sprachübertragungen durchaus ordentlich war – zu Punktverlusten in der Daten-Disziplin führte jedoch die im getesteten Paket „TeamSIP Centrex plus TeamDSL“ kombinierte, vergleichsweise langsame 2-Mbit/s-SDSL-Leitung.
Eine Überraschung gab es am Ende des Testfelds: Die in diesem Jahr letztplatzierte Münchner Firma Nfon zählte in den Vorjahren zu den Abonnenten auf einen Spitzenplatz. Dass es im Test 2016 nur die Note „ausreichend“ gab, erklärt das Unternehmen mit einem zum Testzeitpunkt laufenden Umzug seiner Technik-Plattform. Aufgrund des großen Funktionsumfangs und der eigentlich als hochwertig bekannten Qualität der „Nfon TK-Anlage“ vermarktet die Deutsche Telekom das Angebot als Option zu ihren neueren „DeutschlandLAN IP“-Paketen. Um sich auf dadurch stark wachsende Kundenzahlen vorzubereiten, entschied sich Nfon zum Technik-umzug, der während der von zafaco vorgenommenen Messungen noch in vollem Gange war und zu stark schwankenden Leistungsdaten führte. Der Umzug soll laut dem Anbieter in Kürze abgeschlossen sein – beim nächsten connect-Test will Nfon in der Rangfolge wieder vorne mitspielen.
Den kompletten Test lesen Sie in der connect-Ausgabe 6/16, die ab 6.5.2016 am Kiosk liegt.
Redaktionen stellen wir für ihre Berichterstattung gern den kompletten Artikel inklusive aller Messwerte und Detailbewertungen als PDF-Datei zur Verfügung.