"Memristor"? Nie gehört. Selbst technisch versierte Personen können den Begriff nicht einordnen. Doch das wird sich ändern. Aufgrund theoretischer Überlegungen hat erstmals 1971 Professor Chua an der Berkeley Universität die Memristanz und den zugehörigen Memristor postuliert. Doch erst 40 Jahre später konnte Stanley Williams in den HP Labs ein Bauteil mit den passenden Eigenschaften konstruieren und fertigen.
Doch wozu taugt es, wenn es bisher niemand vermisst hat? Das klärt der ausführliche Grundlagen-Artikel im PC Magazin 8/2010 aus der Rubrik "Wissen für IT Professionals". Das Bauteil ändert seinen elektrischen Widerstand, je nachdem wie viel Strom in welcher Richtung hindurchfließt. Viel Strom in einer Richtung bewirkt ein geringen Widerstand, viel Strom aus der anderen Richtung einen hohen Widerstand. Mit geringen Strömen kann man den Widerstand "abfragen".
Damit eignet sich der Memristor ideal als Speicherbaustein, zumal er sich in sehr kleinen Strukturen fertigen lassen soll. Sein Erfinder preist das neue Bauelement mit Begriffen wie "klein", "preiswert herzustellen", "schnell", "stromsparend" und "nicht flüchtig". Außerdem erinnern die Eigenschaften durchaus auch an die Funktion von Gehirnzellen. Komplexe Strukturen sollten sich damit wesentlich einfacher nachbilden lassen als mit Transistoren.
Noch ist es laut Laborleiter Günter Pichl vom PC Magazin nicht soweit, da es erst einige Prototypen in einer Strukturgröße von 50nm gibt. Dank der überragenden Eigenschaften der Memristoren sind allerdings riesige, schnelle Speicher am Horizont zu sehen, die Festplatten und Flashspeicher überflüssig machen können.
"Es kommt nicht oft vor, dass man Zuschauer einer bahnbrechenden Entdeckung oder Erfindung ist. Der Memristor hat das Zeug dazu", verdeutlicht PC-Magazin-Chefredakteur Christian Stephan. "Wir dürfen gespannt sein, wann die ersten Produkte auf Memristor-Basis den Markt erreichen. PC Magazin wird auf jeden Fall wieder zu den ersten gehören, die darüber berichten. "
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