1. WM-Empfehlung: Auf die Größe kommt es an!
Gerade die jüngsten Heimkino-Neuzugänge garantieren Großbild-Events im Kreise der Fußballfreunde auf bislang nicht erlebte Weise. Insbesondere TV-Geräte in Ultra-HD bieten ein perfektes Bild, denn diese rechnen die übertragenen Full-HD-Bilder so gekonnt um, dass man den Ball - im Verhältnis zur Schirmdiagonalen - noch in keiner WM so scharf gesehen hat. Leider kommen die von der FIFA in 4K produzierten Spiele nicht in der Originalversion an. Grund: Weder die TV-Übertragung, noch die Empfangsteile des Fernsehers beherrschen die hohe Bildpunktzahl. Bis zu 189 Zentimeter Bild gibt's von Samsung für 7.000 Euro. Günstiger fallen in der Größe ebenfalls durchaus brauchbare 164 Zentimeter für 4.500 Euro von Samsung und Panasonic aus. Die Sony-Konkurrenz kostet sogar nur 4.200 Euro. Wer auf die hohe UHD-Schärfe verzichten will, kann sich Full-HD-Fernseher in Größen ab rund 150 Zentimeter mit Preisen ab 2.000 Euro holen. Wer kleiner bucht, kommt noch günstiger weg. Aber: Großbildspaß in großer Runde sollte nicht mehr unter 60 Zoll stattfinden. Auch bei Full HD gilt: Schnelles Bild-Processing macht die Schüsse schärfer. Zwar offenbart die niedrigere Auflösung Darstellungsungenauigkeiten nicht ganz so auffällig. Dennoch sollte man mindestens 200 Hertz wählen. Ausdrücklich keine video-Empfehlung sind im WM-Fall Curved-TVs: Die Biegung schließt die Fans am Rand aus und würde daher trotz hoher Investitionskosten für böses Murren sorgen.
2. WM-Empfehlung: Beamer
Ob im Wohnzimmer oder im Freien: Beamer erreichen die größten Bildformate und versammeln damit die meisten Fans um sich. Datenprojektoren sind allerdings ungeeignet, denn sie sind nicht auf schnelle Aktionen ausgerichtet. Dann gerät das WM-Erlebnis leicht ins Stocken. Beamer ab rund 1.000 Euro wie von Acer oder Epson verfügen über eine ausgefeiltere Bewegtbildwiedergabe mit Zwischenbildberechnung, wie sie auch Fernseher aufweisen. Wichtig ist die richtige Lichtleistung: Denn gerade im Freien gilt, je mehr Licht desto mehr Schatten. Also am besten die Leinwand in die Garage stellen oder zumindest abschatten.
3. WM-Empfehlung: Volle Energie
Der Gedanke ist verlockend: Bei schönem Wetter finden die Spiele draußen im Garten statt. Tagsüber muss man dann allerdings den Kampf gegen das Sonnenlicht aufnehmen. Je heller es ist, desto blasser wirkt der Bildschirm. Selbst eingefleischte Stromsparer sollten beim Public Viewing von ihren Grundsätzen abweichen. Wer im Freien das Turnier verfolgen und noch etwas erkennen möchte, benötigt die volle Licht- und Energieleistung des Geräts. Das bedeutet: Sämtliche Eco-Einstellungen deaktivieren und den Kontrast ganz unüblich auf Maximum stellen. Im eventuellen zweiten Schritt noch mehr Farbe dazu geben. Die Helligkeit anzuheben kann dagegen kontraproduktiv sein: Zusätzliche Helligkeit macht die Bilder unter Umständen wieder unkonturierter. Hier immer möglichst ein Testspiel vor Anpfiff starten.
4. WM-Empfehlung: Soundverstärkung für Stadionatmosphäre
Was man bei Fernsehern ebenfalls bedenken sollte: Die dünnen Schirme bringen kaum noch kräftigen, lauten Sound zustande. Eine externe Anlage ist also ratsam, wenn man ein wenig Stadionatmosphäre hören möchte. Soundbars liefern einen deutlich knackigeren Klang. Ohne Gehäusevolumen kommt aber auch hier nicht viel Stadionatmosphäre zustande. Da sind Kompaktanlagen mit etwas größeren Lautsprechern eventuell die besseren Mannschaftskameraden. Über Cinch-Audio-Ausgänge am TV oder an der Set-Top-Box lassen sie sich integrieren. Zuweilen wird ein Adapter Cinch-auf-Klinke nötig.
5. WM-Empfehlung: Schneller zum Tor mit Satellit und DVB-T
Wer kennt das nicht: während in der Nachbarwohnung schon gejubelt wird, setzt der Spieler auf dem eigenen Fernseher erst zum Torschuss an. Grund sind die verschiedenen Übertragungswege, die das TV-Signal unterschiedlich schnell in die Haushalte liefern. Am schnellsten geht das mit dem Satelliten-Fernsehen in klassischer SD-Auflösung, HD kann da aufgrund der Datenmenge schon mal eine Sekunde länger dauern. Ähnlich schnell ist DVB-T, das aber nicht überall zu empfangen ist - und auch kein HD bietet. Rund drei bis fünf Sekunden langsamer als Satellit ist der Empfang mit dem Kabel, was allerdings vom Anbieter abhängig ist. Die rote Karte hat Fernsehen über das Internet (IPTV): Aufgrund der Datenpufferung beträgt die Verzögerung schon mal mehr als 15 Sekunden. Vorsicht beim mobilen Web-TV: immer mit W-LAN verbinden, ein Spiel kann sonst schnell vor Abpfiff die gesamte Datenflat verbrauchen.
6. WM-Empfehlung: Rechte beachten
Wer eine Leinwand und Lautsprecher aufbaut, um mit einer Gruppe die Spiele in der Gemeinschaft zu erleben, kann leicht in juristische Fallen tappen. Diese Gefahr besteht immer dann, wenn der Event den engen Rahmen familiärer Darbietung, etwa im eigenen Garten, verlässt. Also am besten vorher nach Aufführungsrechten bei der GEMA erkundigen.