connect hat drei Autonavis mit Fußgänger-Modus und vier Software-Lösungen für Handys einem Praxistest unterzogen. Neben den mobilen Autonavis, die den Fußgängermodus als kostenlose Zugabe mitbringen, eignen sich vor allem Handys hervorragend zur Navigation zu Fuß. Man hat sie immer dabei, GPS-Empfänger gehören heute ab der Mittelklasse zum Standard und auch die hochauflösenden Displays bieten oft genügend Anzeigefläche zur Darstellung komplizierter Karten. Dabei muss nicht mehr die gesamte Deutschland-Karte auf den Geräten gespeichert sein - dank Internet-Flatrates kann man auch ganz spontan die Karten der Umgebung abrufen und sich in der Fremde orientieren.
Ein Problem, das fast alle Lösungen teilen: Nicht immer sind die Routen wirklich optimal auf Fußgänger abgestimmt - so führten die Geräte und Programme die Tester mitunter umständlich um U-Turns und Verkehrsinseln herum. Der Grund: Das verfügbare Kartenmaterial ist zum größten Teil auf Autofahrer ausgerichtet. Und solange die Karten weder Fußgängerampeln noch Unterführungen kennen, kann es kein perfektes Fußgänger-Routing geben. Dennoch kommt man mit allen Testteilnehmern auch zu Fuß am Ziel an - mal mit mehr, mal mit weniger Mitdenken, allerdings nie ganz ohne.
Bei den Autonavis konnten vor allem das Falk M8, aber auch das Garmin Nüvi 1245 mit der Einbeziehung des öffentlichen Nahverkehrs gefallen - die Einbindung von Bus und Bahn in die Routenberechnung ist zukunftsweisend. Diese Funktion bietet das Navigon 2410 zwar nicht, aber die reine Fußgängerführung klappt auch hier zufriedenstellend.
Bei den Handys hat Nokia mit Ovi Maps in Sachen Zielführung die ausgereifteste Lösung im Angebot: Die Routenwahl konnte bis auf kleine Umwege überzeugen, die Bedienung klappt einfach. Zudem kann das Handy beim Navigieren in der Tasche bleiben und macht mit Vibration auf einen anstehenden Wechsel der Richtung aufmerksam. Ovi Maps erlaubt auf zehn aktuellen Nokia-Smartphones die kostenlose Navigation zu Fuß und mit dem Auto.
Perfekt zur schnellen Orientierung in der Stadt ist Google Maps auf dem iPhone, das in der Handhabung Maßstäbe setzt: Scrollen, Zoomen, Ziele suchen - alles funktioniert sehr flüssig und macht Spaß.
Einen eigenen Weg geht die iPhone-App Walk&Ride: Der Hersteller hat für eine wachsende Zahl an Städten Karten zu je sieben Euro im Angebot und errechnete als einziges Programm im Test fehlerfreie Wege. Die Karten sind mit sieben Euro pro Stadt zwar nicht billig, aber ausgereift: Bei der optischen Darstellungsqualität kann dem Tool derzeit kaum jemand das Wasser reichen, neben Hausnummern und Gebäudeumrissen ist auch der öffentliche Nahverkehr erfasst. Eine aktive Zielführung bietet das Programm zwar nicht, doch dank der detaillierten Karten fällt die Orientierung leicht.
Wer kein Nokia und kein iPhone hat, kann das Gratis-Tool Ö-Navi ausprobieren. Das läuft auf vielen älteren Handys, ist allerdings nur leidlich komfortabel: Scrollen in Karten dauert lange, auch hielt das Tool hartnäckig an Autorouten fest. Als Offboard-Navigation lädt sich Ö-Navi die Kartendaten jeweils aus dem Internet, ein geeigneter Datentarif ist also Pflicht.