Was haben die Plug-in-Hybrid-Autos der Mittelklasse in puncto Infotainment, Navigation und Connectivity zu bieten? Und wie gut lässt sich der große Funktionsumfang bedienen? Diesen Fragen ist connect für seine Ausgabe 08/2021 gemeinsam mit dem ADAC und den E-Mobilitäts-Experten von umlaut nachgegangen und hat die Car Connectivity der Mittelklassewagen von sieben Herstellern verglichen: BMW 330e, Jaguar E-Pace P300e, KIA Sorento 1.6 T-GDI, Mercedes-Benz CLA Shooting Brake 250e, Peugeot 508 1.6 Hybrid, Skoda Octavia 1.4 TSI iV und der VW Arteon 1.4 eHybrid.
Mercedes geht dabei als Testsieger hervor, dicht gefolgt von BMW. Beide Hersteller überzeugen mit der Gesamtnote „gut“. In ihrem großen Vergleichstest untersuchten connect, der ADAC und umlaut zum zweiten Mal die vernetzungsrelevante Ausstattung sowie die User Experience der Car Connectivity. www.connect.de/3201700
„Erfreulich sind die sichtbaren Verbesserungen bei der User Experience im Vergleich zum Vorjahr – mit Mercedes und BMW an der Spitze. Alle Autohersteller haben sich gegenüber 2020 verbessert. Dabei haben wir den Test um weitere Funktionen im Bereich Connectivity, Navigation und Infotainment ausgebaut und die Messlatte insgesamt erhöht“, erklärt Hakan Ekmen, Managing Director bei umlaut.
Das Ergebnis der Untersuchung: Mercedes-Benz CLA und der BMW 330e erhalten die Gesamtnote „gut“. Dabei setzt sich Mercedes ingesamt an die Spitze des Tests und sticht mit einem „sehr gut“ in der Unterkategorie User Experience hervor. BMW überzeugte mit der besten Sprachbedienung im Testfeld. Es folgen die Fahrzeuge mit der Note „befriedigend“: der Testdritte ist der VW Arteon 1.4, gefolgt vom KIA Sorento 1.6 T-GDI, dem Jaguar E-Pace P300e und dem Skoda Octavia 1.4 TSI iV. Deutlich vom Mittelfeld abgeschlagen, aber noch insgesamt „ausreichend“ ist das Ergebnis für den Peugeot 508 1.6. Gerade bei Infotainment und Navigation konnte das Modell nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Die Analyse zeigt: Im Vergleich zum ersten großen Connectivity-Vergleichstest im Jahr 2020 haben sich die beteiligten Hersteller deutlich verbessert. Allerdings handelte es sich seinerzeit um Vertreter der Kompaktklasse, während in diesem Jahr die Mittelklasse getestet wurde. Das größte Verbesserungspotenzial haben die Hersteller allerdings noch bei der Systemwahrnehmung während der Nutzung.
Das Fazit der connect-Redakteure Lennart Holtkemper und Rainer Müller: „Im Test von sieben Plug-in-Hybrid-Modellen der Mittelklasse gibt es keine Totalausfälle – das betrifft vor allem die Smartphone-Apps der Hersteller. Dass in der Endabrechnung aber nur die deutschen Premiumanbieter die Verbalnote „gut“ verdienten, dürfte den Grund haben, dass BMW und Mercedes-Benz mehr in die Forschung investieren können und womöglich die besseren Daten besitzen. Dennoch: Es gibt viele kleine Lichtblicke bei den anderen Herstellern: Kia und VW erhalten ein „gut“ für ihre Navi-Ausstattung, und praktisch alle Test-Kandidaten überzeugen weitgehend in den User-Experience-Bereichen Komfort, Unterhaltung und Digital Cockpit.“
Und so wurde getestet: Die Gesamtwertung der Car Connectivity setzt sich jeweils zur Hälfte zusammen aus der vernetzungsrelevanten Ausstattung sowie der User Experience. Der Themenblock Ausstattung untergliedert sich in die Hauptkategorien Infotainment, Navigation und Connectivity. Für die Bewertung der User Experience wurden diverse Anwendungsszenarien (Use Cases) in den Fahrzeugen durchgeführt. Die Bewertung dieser aufgabenbezogenen Tests erfolgte in neun Kategorien: Verknüpfung mit der SmartphoneApp, Navigation, Komfort, Produktivität, Nutzerfreundlichkeit, Kommunikation, Sprachbedienung, Unterhaltung und Digital Cockpit. Ergänzt wurden die aufgabenbezogenen Tests durch objektbezogene Tests auf Basis standardisierter Fragebögen. Hier floss sowohl die gesamtheitliche Usability ein als auch die visuelle Ästhetik der Smartphone-App und des vernetzten Systems im Fahrzeug.
Car Connectivity und die damit verbundene User Experience werden ein immer wichtigeres Verkaufsargument, die Fahrzeuge werden von Jahr zu Jahr smarter. Darum werden connect, der ADAC und umlaut die Entwicklungen in puncto Car Connectivity weiter untersuchen. Auch in Zukunft dann wird das Testverfahren an den jeweils aktuellen Stand der Technik und veränderten Nutzungsgewohnheiten angepasst. Für den nächsten Test im kommenden Jahr werden die Kooperationspartner voraussichtlich Elektroautos untersuchen.