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Vollformat- gegen APS-C-Kameras

(PresseBox) (Poing, )
Digitalkameras mit 36 x 24 mm großen Sensoren kosten derzeit mindestens 600 Euro mehr als die Schwestermodelle mit APS-C-Sensor (ca. 23 x 15 mm). Und das, obwohl so manches günstige APS-C-Modell längst schon auf Augenhöhe mit der Königsklasse fotografiert. In manchen Fotosituationen bringen die Vollformater sogar Nachteile.

Dass das Vollformat vielen als das Nonplusultra gilt, hat drei wesentliche Gründe: die geringere Schärfentiefe, den größeren Bildwinkel und vor allem die besseren Vorraussetzungen für eine gute Bildqualität. Doch der vermeintliche Vorteil kann in bestimmten Fotosituationen auch zum Manko werden. Das geht schon bei der Schärfentiefe an: Je kleiner der Bildsensor im Verhältnis zur Objektivbrennweite, desto mehr Schärfentiefe steht bei einer gegebenen Blende zur Verfügung. Wer bewusst mit selektiver Unschärfe kreative Akzente setzen oder bestimmte Motive vom Hintergrund absetzen will, hat mit Vollformatkameras also einen größeren Spielraum. Landschaftsfotografen, die meist mit größeren Schärfebereichen arbeiten, profitieren dagegen vom kleineren APS-C-Sensor.

Ähnlich zwiespältig verhält es sich beim Bildwinkel. Hier kommt das Vollformat der Weitwinkel-, APS-C der Telefotografie entgegen. Wenn nämlich der Sensor kleiner als 36 x 24 mm ist, wird das vom Objektiv erzeugte Bild beschnitten, was einer Verringerung des Bildwinkels bei einer gegebenen Brennweite gleichkommt. Bei einem APS-C-Sensor erzielt ein mittleres Tele mit 200 mm Brennweite dadurch in etwa die Wirkung eines 300-mm-Objektivs. Umgekehrt wird aus einem 24-mm-Weitwinkel eine 36-mm-Optik.

Bei der Bildqualität spricht die Theorie eindeutig für Vollformat. Denn umso größer die Fläche des Sensors, desto mehr Licht kann er einfangen, desto besser die Voraussetzungen für rauscharme Aufnahmen. Die Praxis wirft allerdings ein etwas differenzierteres Bild auf die Lage. In der aktuellen ColorFoto treten die Voll- und APS-C-Formater von Canon (EOS 5D Mark II/EOS7D), Nikon (D700/D300s) und Sony (Alpha 850/550) gegeneinander an - mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

ColorFoto-Autor Karl Stechl zieht aus den Ergebnissen der beiden Nikon-Modelle folgende Bilanz: "Wer selten Empfindlichkeiten von ISO 1600 und höher nutzt, investiert die 600 Euro Differenz zwischen D700 und D300s besser in ein höherwertigeres Objektiv." Bei Canon ist die Situation klar: "Im Vergleich zur APS-C-Kamera EOS 7D bietet die EOS 5D Mark II durchgängig die höhere Bildqualität." Überraschend das Resultat bei Sony: "Das Consumer-Modell Alpha 550 ist bereits ab ISO 400 der Vollformatkamera 850 in fast allen die Bildqualität bestimmenden Punkten überlegen. Nur die Grenzauflösung ist bei der 850 höher."

Außerdem in der aktuellen ColorFoto-Ausgabe 12/2009 (ab 13. November für 5,50 Euro am Kiosk): die beiden ersten SLRs mit Empfindlichkeiten bis ISO 102 400 für Aufnahmen bei jedem Licht und die erste Kompaktkamera mit integriertem Beamer. Im Internet finden Sie ColorFoto unter http://www.colorfoto.de
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