„Fermentation durch Mikroorganismen ist grundsätzlich eine sehr traditionelle Methode“, sagt Geschäftsführer Gerhard Wellmann, „auch zur Herstellung von Sauerkraut, Kefir und Joghurt braucht es Starterkulturen.“ Die Anlage bei der MicroTec GmbH macht den Naturprozess der Vermehrung exakt aussteuerbar, sodass Kunden aus der Lebensmittelindustrie kontinuierlich mit Starterkulturen in reproduzierbarer Menge und Qualität beliefert werden können.
Vielzahl von Parametern exakt steuerbar
Die Herstellung einer Reinkultur erfordert ein äußerst hygienisches Anlagendesign, um die Vermehrung von Fremdkulturen auszuschließen. Denn innerhalb der Anlage trifft jede Art von Mikroorganismen auf ideale Wachstumsbedingungen. „Indem eine Vielzahl unterschiedlicher Parameter wie ph-Wert, Sauerstoff-sowie Stickstoffzufuhr, Glukosegehalt und Temperatur exakt regelbar sind, schaffen wir optimale Prozessbedingungen“, sagt Gerhard Wellmann. Ein hoher Grad an Automatisierung und virtueller Vernetzung sorgt dafür, dass die einmal in Gang gesetzte Vermehrung weitgehend autark abläuft. Um den hohen Hygieneanforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig effizient arbeiten zu können, wurde die Anlage von Wellmann Engineering mit sogenannten CIP- und SIP-Einrichtungen ausgerüstet. Wobei CIP für „Cleaning in Place“, zu Deutsch sinngemäß „Reinigung an Ort und Stelle“ und SIP für „Sterilising in Place“, also „Sterilisierung vor Ort“ steht. Das heißt, sämtliche Reinigungs- und Sterilisierungsprozesse laufen vollautomatisch ohne Demontagearbeiten ab.
Gerhard Wellmann sieht für die Technologie Marktpotenzial weit über die Fleischbranche hinaus. Denn 35 Prozent aller Lebensmittel sind fermentiert, auch Siliermittel für die Landwirtschaft arbeiten mit Starterkulturen. „Als Generalunternehmer für den Anlagenbau bei MicroTec und bei einer Vielzahl von Pharma-Projekten haben wir gezeigt, dass wir die Reinraum-Technik beherrschen“, sagt Wellmann.