„Der Zubau zeigt, dass man in Mecklenburg-Vorpommern den Schatz erkannt hat, auf dem man sitzt. Das Norddeutsche Becken bietet hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung von Geothermie – für das Land eine Chance, entscheidend zur Wärmewende und dem Ziel eines klimaneutralen Deutschlands bis 2045 beizutragen“, sagte BVG-Geschäftsführer Dr. André Deinhardt im Rahmen der Übergabe des Preises an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die ihn stellvertretend für Mecklenburg-Vorpommern in Empfang genommen hat.
„Wir sind stolz darauf, bei der Erdwärme pro Einwohner die größte installierte Leistung in ganz Deutschland zu haben. Und wir freuen uns über diese Auszeichnung. Sie zeigt: Bei uns in Ostdeutschland gibt es Lösungen, die ganz Deutschland voranbringen können. Die Zukunft soll den erneuerbaren Energien gehören. Geothermie spielt dabei eine wichtige Rolle“, so Schwesig.
„Für uns ist die Wärmewende der Schlüsselfaktor für die Fortführung der Energiewende. Gerade jetzt, während viele Hauseigentümer über die Erneuerung ihrer Heizanlange nachdenken, ist es entscheidend, Nah- und Fernwärmenetze zu erweitern oder zu bauen. Die Wärmeplanung wird zur kommunalen Pflichtaufgabe. Wir unterstützen Gemeinden bei der Planung und bei ihren Zielen, klimaneutral zu wirtschaften“, betonte Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG.
Der Ort der diesjährigen Preisverleihung war die von der WEMAG AG betriebene Geothermieanlage in Neustadt-Glewe, die jährlich Haushalte und Gewerbe mit 20 Gigawattstunden (GWh) Wärme versorgt. Um die Leistung der Anlage weiter auszubauen, wurde die vorhandene Bohrung erst kürzlich um eine Ablenkbohrung erweitert. Jetzt steht eine Förderleistung von 120 Kubikmetern pro Stunde zur Verfügung, was einer Wärmeleistung von 5000 Kilowatt (kW) entspricht.
Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1994 hat die Geothermie-Anlage bereits rund 15 Millionen Kubikmeter Thermalsole gefördert und damit mehr als 425 GWh Heizwärme für das Fernwärmenetz der Stadt Neustadt-Glewe erzeugt. „Diese emissionsfreie Wärmequelle zu nutzen und die Nutzung weiter auszubauen, ist eine wichtige Investition in die Energiewende“, ergänzte Caspar Baumgart. Die WEMAG-Tochter mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH hält einen Anteil von 49 Prozent an der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH. 51 Prozent gehören der Stadt Neustadt-Glewe, die sich das Ziel gesetzt hat, zukünftig CO2-neutral zu sein – der Ausbau der Erdwärme ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Über die mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Die mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Schweriner WEMAG. Sie nimmt Aufgaben der Wasserversorgung in Brüel wahr. Daneben bietet die mea Leistungen zur Planung und Betriebsführung im Bereich der Energieversorgung an. Sie besitzt und betreibt Anlagen zur Wärmeerzeugung und zur regenerativen Stromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern. Die mea ist unter anderem beteiligt an der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, der Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH und der Bützower Wärme GmbH, der SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH und der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.
Über den Bundesverband Geothermie e.V.:
Der 1991 gegründete Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Einzelpersonen, die auf dem Gebiet der Erdwärmenutzung in allen Bereichen der Forschung und Anwendung tätig sind. Er vereint Mitglieder aus Industrie, Wissenschaft, Planung und der Energieversorgungsbranche. Hauptaufgaben des Verbandes sind die Information der Öffentlichkeit über die Nutzungsmöglichkeiten geothermischer Energie zur Wärme- und Stromerzeugung sowie der Dialog mit politischen Entscheidungsträgern. Der BVG organisiert den jährlichen Geothermiekongress DGK ebenso wie Workshops zu aktuellen Themen und ist Herausgeber der Fachzeitschrift „Geothermische Energie“ sowie weiterer Informationsmaterialien. Der DGK 2023 findet vom 17. bis 19. Oktober in Essen statt.