Auch in diesem Jahr hat das kommunale Energieunternehmen wieder LAV-Aalaktien erworben. Mit ihrem Engagement unterstützt die WEMAG die Aktion des Landesanglerverbandes „Rettet den europäischen Aal“, die den Erhalt und Bestandsaufbau der bedrohten Tierart zum Ziel hat.
„Die Aalaktie ist ein fester Bestandteil unserer ökologischen Projekte, mit denen wir den Natur- und Umweltschutz in der Region fördern. Wir wollen dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren“, erklärte WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart. „Für jede Kundin und jeden Kunden, die sich für unser Erdgasprodukt entscheiden, investieren wir zehn Euro, um diese Projekte zu unterstützen. Dazu gehören neben der Waldaktie und den Moor Futures-Zertifikaten auch die Wildtierhilfe MV sowie die Erhaltung, Revitalisierung und Neuanlage von Streuobstwiesen, die zu den artenreichsten Biotopen Europas gehören“, ergänzte WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann und kündigte eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Landesanglerverband an.
Am 22. Oktober 2018 hatten der LAV MV und die WEMAG eine Vereinbarung unterzeichnetet, nach der das kommunale Energieunternehmen jährlich 3.500 Euro für den Aalbesatz zur Verfügung stellte. Es folgte eine weitere Vereinbarung, nach der die WEMAG ab 2020 jährlich 5.000 Euro in den Aalbesatz investiert.
„Die jahrelange und gute Zusammenarbeit mit der WEMAG ist für uns inzwischen eine verlässliche Größe im jährlichen Besatzprogramm des LAV MV. Zur Arterhaltung und Unterstützung des gefährdeten europäischen Aals bringen wir nun schon seit rund 3 Jahrzehnten Jungaale im Wert von jährlich mehr als 100.000 Euro in unsere Gewässer ein. Der Erfolg ist bereits sichtbar“, sagte Bernd Dickau, Präsident des Landesanglerverbandes MV.
HINTERGRUND:
Der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. organisiert 46.000 Mitglieder in über 600 Vereinen. Er ist der größte Naturschutzverband in MV. Mit rund einer viertel Million ehrenamtlichen Arbeitsstunden im Jahr leisten Anglerinnen und Angler umfangreiche Fischhege-, Gewässerpflege- und Umweltschutzarbeiten. Zu den wahrgenommenen Aufgaben gehört eben auch der Artenschutz. Seit drei Jahrzehnten besetzt der LAV MV jährlich Aale, inzwischen Jahr für Jahr im Wert von rund 100.000 Euro. Ein Teil der Gesamtsumme wird über EU-Mittel im Rahmen des Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) finanziert. Der LAV MV bietet Vereinen, Regionalverbänden wie auch Privatpersonen und Geschäftskunden die Möglichkeit, Aalaktien zu erwerben. Diese werden in ihrer finanziellen Aufwendung zu 100 % in den Kauf von Jungtieren eingebracht. Die Aale aus dem Spendenerlös kommen zumeist im Mai in Mecklenburg-Vorpommern an, wiegen dann sieben Gramm bei 10 bis 15 Zentimeter Länge, sind kräftig, stabil und munter. In großen Bassins werden sie zu geeigneten Seen gefahren und dort eingesetzt. Dort verbringen sie ihr Aal-Leben von meist guten zehn bis sogar dreißig Jahren.
Der Weg der Aale: Mit dem Golfstrom gelangen winzige Glasaale, leichter als ein Gramm, aus der Sargassosee an die Atlantikküste Europas. Vor Spanien, Frankreich und England werden sie gefischt und dann in Holland auf Aalfarmen aufgezogen. Über den Handelsweg gelangen sie nach Deutschland, werden hier eingekauft und in hiesige Gewässer eingesetzt. Diese weiten Wege schaffen diese Tiere ohne Hilfe nur sehr schwer und in geringer Population. Deshalb werden sie seit 3 Jahrzehnten durch LAV-Besatzaktionen unterstützt. So bleibt diese Art in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und hat ein breites Spektrum an Gewässern europaweit zur Verfügung. Selbst wenn Havarien oder Naturgewalten in einigen Gebieten für sie lebensbedrohlich werden, können sie in anderen weiter existieren – das ist Artenschutz in höchster Form.