"Der Bau des neuen Umspannwerkes ist notwendig geworden, weil durch den Zubau der erneuerbaren Energie, hier in der Region vor allem Windenergie, im Netzgebiet der WEMAG die Aufnahmekapazität des 110-kV-Verteilnetzes nicht mehr ausreicht. Wir schaffen damit eine deutlich höhere Kapazität für die Aufnahme regenerativer Energie in dieser Schwerpunktregion und leiten die hohen Strommengen durch diesen Aufnahmepunkt gleich auf die Stromautobahn", erläutert Andreas Haak, Geschäftsführer der WEMAG Netz GmbH. Das neue Umspannwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz Transmission GmbH und des Verteilnetzbetreibers WEMAG Netz GmbH und wird nach seiner Fertigstellung von beiden Energieunternehmen gemeinsam betrieben. Es wird an die 220-kV-Leitung zwischen Güstrow und Wolmirstedt bei Magdeburg angeschlossen. Mit dem Umspannwerk, wird ein wichtiger Aufnahmepunkt im Norden geschaffen, um die hohen Strommengen aus Wind und Sonne verlustarm in den süd- und westdeutschen Raum transportieren zu können.
Bauarbeiten gehen planmäßig voran
"In der vergangenen Woche wurden bereits zwei Hochspannungsleitungen, eine aus Schwerin kommend und eine aus der Richtung Lübz, im Umspannwerk angeschlossen sowie die 110-kV-Schaltanlage in Betrieb genommen", berichtet Karsten Schiller, Leiter des Bereiches für Hochspannung bei der WEMAG AG. In den folgenden Wochen werden die Bauarbeiten zur Errichtung weiterer 110-kV-Schaltfelder fortgesetzt, bevor die Arbeiten dann planmäßig Ende 2014 abgeschlossen sein werden. Die WEMAG Netz GmbH investiert insgesamt rund 9 Mio. Euro in den Bau des Umspannwerkes.
Mehr Transparenz beim Netzausbau im Verteilnetz
Der Termin wurde auch dafür genutzt, ein Zeichen für die erforderliche Transparenz beim Netzausbau zu setzen. Energieminister Christian Pegel und Netz-Chef Andreas Haak haben dazu eine Vereinbarung für Transparenz bei Netzausbauvorhaben im Hochspannungsfreileitungsbau unterzeichnet. Die fünf vereinbarten Maßnahmen, die von der Offenlegung der Antragsunterlagen bis hin zu der barrierefreien und verständlichen Aufbereitung der Projekte reichen, sollen die Akzeptanz und das Vertrauen sowie in den für die Umsetzung der Energiewende erforderlichen Netzausbau stärken. "Für eine erfolgreiche Energiewende gibt es verschiedene Faktoren. Wir müssen die Nutzung erneuerbarer Energien konsequent ausbauen, wir müssen die Stromnetze diesem Ausbau anpassen und wir benötigen Akzeptanz. Die WEMAG und die WEMAG Netz GmbH sind hervorragende Partnerinnen bei allen drei genannten Punkten. Als kommunale Energieversorgerin und Netzbetreiberin schaffen sie es die Stromproduktion gezielt und nachhaltig auf regenerative Quellen umzustellen und den Leitungsbau dem anzupassen. Über Beteiligungsmöglichkeiten und über eine klare und transparente Arbeitsweise schaffen und sichern sie Vertrauen und somit dringend notwendige Akzeptanz. So ist die heute unterzeichnete Vereinbarung ein weiterer Grundstein in einem ohnehin stabilen Fundament", so Christian Pegel, Energie- und Infrastrukturminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Auch Andreas Haak weiß: "Das Verständnis für Infrastrukturprojekte ist nicht selbstverständlich. Wenn wir durch die frühzeitige und öffentlich zugängliche Bereitstellung von Informationen mehr Transparenz schaffen können, dann wollen wir das für uns Mögliche gern anbieten."
Besuch des derzeit größten kommerziellen Batteriespeichers Europas
Auf dem Programm des Energieministers steht am Abend auch der Besuch des WEMAG-Batteriespeichers in Schwerin Lankow. Mit einer Leistung von 5 Megawatt kann der Großspeicher in der Zukunft dabei helfen, innerhalb von Sekundenbruchteilen das Stromnetz zu stabilisieren, auch bei schwankender Einspeisung erneuerbarer Energie. Die Inbetriebnahme feiert die WEMAG gemeinsam mit Technologielieferant Younicos im Beisein des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel und des Ministerpräsidenten Erwin Sellering am 16. September in Schwerin.