Im Raum Warin saßen in zwei Nestern jeweils drei kleine Vögel, die beringt werden konnten. „Auch im Gebiet um Neustadt-Glewe haben wir die Nester kontrolliert. Dort waren von vier Horsten nur zwei besetzt. In der Region Plau waren fünf Horste mit je drei Jungvögeln belegt. Allerdings konnten wir nur einen Fischadler beringen, da die übrigen Tiere dafür noch zu klein waren“, resümiert der WEMAG-Vogelschutzbeauftragte Jan Koppelmann.
Als Gründe dafür nannte Steffen Thiel die schwierigen Wetterbedingungen, die die Adler bei ihrer Anreise über das Mittelmeer hatten. „Durch die schlechten Windverhältnisse kamen zahlreiche Tiere später an oder schafften es nicht bis hierher“, erklärt der ehrenamtliche Vogelschützer. Er betreut im WEMAG-Netzgebiet 52 Horste, von denen im vergangenen Jahr 43 erfolgreich mit insgesamt 122 Jungvögeln besetzt waren. Die jungen Fischadler erhalten jeweils zwei Ringe, damit sie ihr Leben lang wieder erkannt werden können.
Jedes Jahr stellt die WEMAG etwa fünf Ausweichmaste auf, damit Natur und Stromversorgung im Einklang bleiben können. „Beim Nestbau fallen immer wieder große Äste auf die Leitung. Werden diese nass, kommt es zum Kurzschluss und Stromausfall. Außerdem können sich die Tiere verletzen“, begründet der Vogelschutzbeauftragte.
Die WEMAG unterstützt seit vielen Jahren den Vogelschutz mit erheblichen Mitteln. Das Geld fließt nicht nur in die Ausweichmaste und die darauf montierten Nisthilfen, sondern auch in Vogelschutzhauben, die an Masten mit nach oben stehenden Isolatoren angebracht werden. Weithin sichtbar sind auch die roten Vogelwarnkugeln, die zumeist in langen Einflugschneisen Schwäne, Störche und Gänse vor den dünnen Leiterseilen warnen sollen.