Einspeisung erfolgt ohne Verdichtung
Kernstück der Anlage ist ein Protonen-Austausch-Membran (PEM)-Elektrolyseur der Firma ITM Power. Dieser wandelt elektrische Energie in chemisch gebundene um und macht somit den Strom speicherbar. Eine Gasdruckregelmess- und Mischanlage sorgt dafür, dass die Zumischung an Wasserstoff zwei Volumenprozente nicht überschreitet. Dies ist der technisch zugelassene Höchstwert, wenn sich eine Erdgastankstelle im Netz befindet. Der Elektrolyseur liefert das Wasserstoff-Erdgasgemisch bereits mit einem für das Gasverteilnetz passenden Druck von 3,5 bar. "Wir konnten somit auf einen Verdichter verzichten und Kosten sparen", so Pätzold weiter. Die Anlage steht auf dem Werksgelände der Mainova in der Schielestraße in Frankfurt am Main. Für die PEM-Technologie haben sich die Projektpartner entschieden, weil im Vergleich zu Alkali-Elektrolyseuren der Betrieb mit Wasser anstatt mit Kalilauge erfolgt und damit umweltschonender ist. Außerdem kann die Anlage schneller auf eine veränderte Lastsituation im Stromnetz reagieren. Ein weiterer Vorteil ist die kompakte Bauweise (2,45 m hoch, 6 m lang, 3,30 breit, 10 Tonnen schwer). Die Stromaufnahmeleistung der Anlage beträgt 315 Kilowatt. Sie wird pro Stunde rund 60 Kubikmeter Wasserstoff erzeugen und so in einer Stunde 3000 Kubikmeter mit Wasserstoff angereichertes Erdgas in das Netz einspeisen.
Strom-zu-Gas Projektplattform:
In einer Projektplattform bündeln 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe ihr Know-how und Kapital, um gemeinsam in die Entwicklung der Strom-zu-Gas Speichertechnologie zu investieren. Im Fokus steht die Prüfung der Praxistauglichkeit der Strom-zu-Gas Technologie. Die Unternehmen sind überzeugt, dass diese langfristig das größte Potential hat, die überschüssigen Mengen an regenerativen Energien zu speichern. Zu diesem Zweck entwickeln, bauen und betreiben die Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren (2012 - 2016) gemeinsam eine eigene Demonstrationsanlage in Frankfurt am Main. Die Anlage wandelt Strom in Wasserstoff um und speichert diesen dann in das Gasverteilnetz ein. Insgesamt werden sie über 1,5 Millionen Euro investieren. Gefördert wird das Projekt vom hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Im Anschluss an die erste Phase ziehen die Projektteilnehmer ein zweites Projekt in Betracht, in der aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid synthetisches Methan erzeugt und eingespeist werden soll. Mehr unter www.energie-und-wende.de / Energie und Speicher.