Bundesumweltminister Altmaier hatte zur Reduzierung der Stromkosten in den vergangenen Wochen eine Deckelung der EEG-Umlage gefordert. Die Umlage war von 3,59 Cent pro Kilowattstunde 2012 auf 5,28 Cent pro Kilowattstunde 2013 gestiegen. Mit der Umlage wird ca. zu 50 % der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert. Weitere 25 % entfallen auf die Ausgleichskosten für die Privilegierung energieintensiver Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen. Sie sind von der Zahlung der Umlage anteilig oder vollständig befreit. Die Bundesregierung hatte die Voraussetzungen für die Privilegierung im Zuge der EEG-Novelle 2012 gelockert. "Dass wirklich große, exportorientierte Produktionsunternehmen wie Aluminiumwerke ihre Stromkosten senken dürfen, weil sie sonst international nicht wettbewerbsfähig sind, ist verständlich. Aber dadurch, dass sich nun schon Betriebe ab einem Stromverbrauch von einer Gigawattstunde im Jahr von der EEG-Umlage befreien lassen können, wird nur ein Anreiz geschaffen, Strom zu verschwenden, statt in Innovation zu investieren", bekräftigt Asmus Thomsen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Branchenclusters. Hier muss die Bundesregierung ebenfalls nachbessern, fordert Thomsen.
Insgesamt fordert windcomm ein neues und langfristiges Marktdesign für die Integration erneuerbarer Energien im Strommarkt. Die Entwicklung eines solchen Konzeptes benötigt jedoch Zeit und eine mittelfristige Planung. "Eine Reform des EEG muss Anreize schaffen, grünen Strom wettbewerbs- und marktfähig zu machen. Diese Anreize gibt es bereits und sie müssen weiter ausgebaut werden. Aber dafür wollen wir auf sachlicher Ebene zukunftsfähige Konzepte entwickeln, statt Wahlversprechen in Gesetze zu gießen", bekräftigt wind-comm-Vorstand Volker Köhne und gibt zu bedenken: "Öl, Gas und Kohle werden langfristig immer teurer und sind früher oder später verbraucht. Wir haben Alternativen, aber sie sind immer mit dem Ausbau komplexer Energieinfrastruktur verbunden. Diesen Ausbau gilt es jetzt, effizient zu fördern."