- Studierende der Hochschule Pforzheim besuchen die Leitmessen Stanztec und MEDTEC
- Die Region forciert mit der Initiative "Wissensregion Nordschwarzwald" den Kampf gegen den Fachkräftemangel
- Neues Job-Portal mit exzellenter Resonanz
Rund 40 Studierende der Hochschule Pforzheim haben in der vergangenen Woche die Fachleitmessen Stanztec und MEDTEC in Pforzheim und Stuttgart besucht. Das Ziel: Kontakte zu den Unternehmen zweier erfolgreicher, hochinnovativer Wachstumsbranchen knüpfen. Dies galt aber nicht nur für die Studierenden: Auch für die Unternehmen in der Region boten diese Besuche wichtige Rekrutierungsmöglichkeiten für die Fach- und Führungskräfte von morgen.
So besuchten 15 Studierende anlässlich der Stanztec in Pforzheim, der Leitmesse für Stanz- und Präzisionstechnik, innerhalb von zweieinhalb Stunden zehn Firmen und Institutionen. Für jedes Unternehmen blieb damit 15 Minuten Zeit. Ein ambitionierter aber abwechslungsreicher Takt, der bei den Studierenden ankam: "Es war interessant, so viele unterschiedliche Firmen in so kurzer Zeit kennenzulernen", so ein Maschinenbaustudent. Besonderen Eindruck hinterließ dabei vor allem der Kontakt mit einigen Geschäftsführern, etwa mit Michael Stepper, Geschäftsführer der Fritz Stepper GmbH & Co.KG, oder bei Haulick + Roos, wo ebenfalls der geschäftsführende Gesellschafter Markus Roos den Studierenden sein Unternehmen persönlich vorstellte.
"Die Stanztec ist eine der wichtigsten Plattformen der Stanz- und Präsizionstechnik, alle wichtigen Unternehmen der Branche aus der Region sind dort vertreten", erklärt Michael Gradwohl, Projektleiter der WFG, der die Studierenden begleitete, den Hintergrund des Besuchs. "Für beide Seiten war es eine äußerst reizvolle Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen." Und vor allem von praktischen Nutzen: Alle Teilnehmer befinden sich im Studiengang Maschinenbau im vierten Semester, interessieren sich für Praxissemester oder suchen Projekte und Aufgaben für ihre Abschlussarbeit - und natürlich haben sie auch schon die Zeit nach dem Studium im Hinterkopf.
Einen Tag später, rund 40 Kilometer weiter östlich, waren 25 Studierende zur MEDTEC in der Messe Stuttgart aufgebrochen - wie die Stanztec einer der Leitmessen der Branche. Mehr als 900 Aussteller präsentierten Komponenten für medizintechnische Geräte, CNC-gesteuerte Bearbeitungsmaschinen, Verpackungstechnik, Software, Ausrüstung für Qualitätssicherung oder Verbindungstechnik. Im Blickpunkt dabei: nicht nur jene Unternehmen, die ohnehin im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sondern insbesondere Zulieferbetriebe aus der Region, die häufig als Triebfeder für die Innovationen der Branche fungieren - aber eben häufig unter dem Radar der Wahrnehmung agieren, wie Vascotube oder Admedes Schuessler. Entsprechend straff war auch hier der Zeitplan: Elf Unternehmen und Organisationen innerhalb von rund drei Stunden waren die Ziele der Studierenden aus dem zweiten Semester des noch jungen Studiengangs Medizintechnik an der Hochschule Pforzheim. Die Studierenden wurden dabei von den Professoren Andreas Mazura, Studiendekan Medizintechnik, und Esther Rösch begleitet.
Die Messebesuche werden gemeinsam von der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald und dem WSP-Hochschulservice des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim angeboten und organisiert. Sie sind zentraler Bestandteil der Initiative Wissensregion Nordschwarzwald, die Unternehmen und Hochschulen noch besser vernetzen soll. Sie wirkt damit dem Fachkräftemangel entgegen, unter dem auch die Firmen in der Region leiden. Neben den Messebesuchen bietet sie regionalen Unternehmen und Hochschulen mit Veranstaltungen wie dem Fachforum Wissensregion sowie Unternehmensbesuchen Plattformen, um Partnerschaften zu knüpfen und vertiefen - und um voneinander zu lernen. "Das Ziel unserer Aktivitäten ist es, den direkten Kontakt zwischen den Studierenden der Hochschule Pforzheim und den Personalverantwortlichen der Region herzustellen. Die gemeinsamen Career-Walks bieten den Teilnehmern dabei nicht nur die Möglichkeit des Netzwerkens, sondern auch einen fachlichen Einblick in die Wirtschaft", so Susanne Ejsmond, Projektleiterin des WSP-Hochschulservice. Die Initiative unterstützt auf diese Weise die Unternehmen aktiv bei der Gewinnung von Fachkräften.
Seit einigen Monaten bietet die Wissensregion deshalb ein umfangreiches, rein regional orientiertes Job-Portal an, das Unternehmen aus der Region zur Verfügung steht. Die Nachfrage ist groß: Nahezu 600 Unternehmen bieten aktuell über die Webseite www.jobs-im-nordschwarzwald.de mehr als 1.700 freie Stellen an, Tendenz weiter steigend. "Uns freut, dass die Unternehmen das Angebot so rege und aktiv in Anspruch nehmen", unterstreicht Steffen Schoch, Geschäftsführer der WFG. "Und es zeigt, dass der Fachkräftemangel weiterhin eines der wichtigsten Probleme der regionalen Unternehmen ist."