Für eine Woche avanciert Hannover zum industriellen Hightech-Mekka: Menschentrauben bildeten sich regelmäßig um sambatanzende Roboter und eine Vielzahl anderer technischer Gimmicks. Die Botschaft dahinter war in großen Lettern omnipräsent: Mensch und Maschine üben den vollvernetzten industriellen Schulterschluss. Industrie 4.0 lautet die Zauberformel für den nächsten Technologieschub in den Werkshallen. Obwohl sich gleich um die Ecke die blankpolierten Ausstellungsstücke in der Vitrine der BB Zerpanungstechnik, einer von acht Aussteller am Gemeinschaftsstand der Region Nordschwarzwald im Bereich "Industrial Supply", nicht zu dröhnenden Bässen publikumswirksam die Scharniere verrenkten, brauchte sich Firmenchef Bernd Braun nicht über mangelndes Besucherinteresse beklagen. "Die Kontakte konnten sich auch in diesem Jahr wieder sehen lassen."
Starker Auftritt der Region Nordschwarzwald
Seit neun Jahren gehört der Gemeinsschaftsmessestand der Region Nordschwarzwald zum festen Bestandteil der Hannover Messe. Die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH (WFG) zeigt sich wie gewohnt stark mit acht Unternehmen am Gemeinschaftsstand von Baden-Württemberg.
Erstmals auf dem Gemeinschaftsstand und auch auf der Hannover Messe vertreten sind die beiden Unternehmen FRANK Plastic AG, Waldachtal-Tumlingen und PLM GmbH, Neuhausen. Beide "Messe-Newcomer" zeigten sich bereits nach wenigen Tagen vom Konzept eines gesamtregionalen Messeauftritts überzeugt. "Die Atmosphäre am Gemeinschaftsstand würde ich fast als familiär bezeichnen", lobte Darinka Schiebel von der FRANK Plastic AG das Miteinander der Aussteller. Man kennt sich, hilft sich auf der Messe bei Bedarf gegenseitig aus und rückt auch außerhalb der Hallen ein gutes Stück zusammen.
Zum Messeende dominierten am Stand der Region zufriedene Gesichter, trotz der stark schwankenden Besucherdichte in den Hallen. "Man sollte seine Erwartungen an die Hannover Messe nicht zu hoch schrauben", gab Andreas Odenwald von der Böhmler Drehteile GmbH zu bedenken. Als Vertriebsprofi und alter Messehase sieht Odenwald den tatsächlichen Wert gerade auch der Hannover Messe in ihrem Netzwerk-Charakter. "Die Tage in Hannover dienen eher der Imagepflege als dem Abschluss von Verträgen". Für ihn stellt sich mit Blick auf die regionalen Fachmessen, die aktuell wie Pilze aus dem Boden schießen, allerdings die Frage, ob sich das Konzept der internationalen Leitmesse nicht selbst überholt hat. "Ich bin gespannt, ob es die Hannover Messe als den Gemischtwarenladen der sie heute ist, bis in zehn Jahren noch geben wird".
Kommunikationsplattform für Kunden und Lieferanten
Barbara Herb und Frank Neuner von der Erich Lacher Präzisionstechnik GmbH sehen den wahren Wert der Hannover Messe ebenfalls in deren Eigenschaft als Kommunikationsplattform für Kunden und Lieferanten und als Ideen-Marktplatz für den Auf- und Ausbau neuer und bestehender Geschäftsfelder uns Trends. Armin Müller vom Oberflächenspezialist IMO und Jens Siegle von der Walter Schneider GmbH zeigten sich mit dem Verlauf der Messe ebenfalls zufrieden. "Die Anzahl der Kontakte reicht zwar nicht an die der letzten Jahre heran aber es zählt die Qualität und nicht die Quantität", so Armin Müller.
Wirtschaftsminister ist beeindruckt
Beachtung fand der Auftritt der Region Nordschwarzwald auch bei Nils Schmid, dem Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg. Dieser besuchte am den Gemeinschaftsstand der Region Nordschwarzwald und informierte sich bei WFG-Geschäftsführer Steffen Schoch und Ulrich Hornung von der Kummer GmbH+CO.KG aus Ötisheim über innovative Produkte der Stanz- und Präzisionstechnik in der Region Nordschwarzwald.
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