Der Paper Award GOLD ging an Maria O‘Brien vom Trinity College in Dublin (Irland) für die Analyse der vier Übergangsmetall-Dichalcogenide (TMDs) MoS2, MoSe2, WS2 und WSe2. Mit ihren Kollegen Niall McEvoy, Damien Hanlon, Toby Hallam, Jonathan Coleman and Georg Duesberg untersuchte sie die Raman-Moden dieser Materialien, die von der Dicke der untersuchten Materialien und der Anordnung der einzelnen Moleküllagen abhängig sind. Im Rahmen dieser Studie zeigten die Autoren, dass die niederfrequenten Raman-Moden der TMDC weitere Informationen zu jenen liefern, die aus den üblicherweise verwendeten Raman-Moden höherer Frequenz gewonnen werden können. Daraus zogen sie den Schluss: „“This study presents a major stepping stone in fundamental understanding of layered materials as mapping the low-frequency modes allows the quality, symmetry, stacking configuration and layer number of 2D materials to be probed over large areas.” Die Autoren empfehlen, niederfrequente Raman-Moden für die Analyse solcher TMDs zu verwenden, die im hochfrequenten Raman-Spektrum keine deutlichen Änderungen in Abhängigkeit von Schichtdicke und –struktur zeigen.
Den Paper Award SILBER erhielt Helena Nogueira von der Universität Aveiro (Portugal). Die Wissenschaftlerin und ihre Co-Autoren Sara Fateixa, Manon Wilhelm und Tito Trindade hatten Leinenfasern auf verschiedene Weise mit Methylenblau gefärbt und den Färbeprozess mit Hilfe von dreidimensionaler Raman-Mikroskopie und SERS (surface enhanced Raman scattering) analysiert. Außerdem untersuchten sie, wie Nanopartikel aus Silber, die als antimikrobielle Substanzen auf Textilien aufgebracht werden, sich an die Fasern an- bzw. darin einlagern. Als Fazit schrieben die Forscher: “… Raman imaging and SERS are valuable assets that complement or eventually provide unique characterization data.”
Den Paper Award BRONZE gewann Jonas Higl von der Universität Ulm für die Analyse von Zement. Mit seinen Kollegen Marcus Köhler und Mika Lindén nutzte er die zerstörungsfreie Raman-Mikroskopie, um die verschiedenen Hydratphasen und –strukturen zu analysieren, die während der Reaktion zwischen Zement und dem Anmachwasser entstehen. Diese Hydratphasen lösen die Erstarrung des Zements aus und bestimmen die Festigkeit des Zementsteins. Die Studie ist nach Kenntnis der Autoren die erste, in der Raman-Mikroskopie zur Analyse von Zement verwendet wurde.
Der von der WITec GmbH alljährlich verliehene Preis zeichnet herausragende wissenschaftliche Veröffentlichungen aus, sofern im Rahmen der experimentellen Arbeiten ein WITec-Gerät verwendet wurde. Zu den Auswahlkriterien gehörten die Bedeutung der Arbeit für die Wissenschaft und die Originalität der verwendeten Techniken.
Paper Award 2018
Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen WITec Paper Award für Arbeiten, die 2017 publiziert wurden geben. WITec lädt Forscher aller Disziplinen, die mit WITec-Geräten arbeiten, ein, ihre Veröffentlichungen über papers@witec.de einzusenden. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2018.
Die besten Publikationen beim Paper Award 2017
GOLD: Mapping of low-frequency Raman modes in CVD-grown transition metal dichalcogenides: layer number, stacking orientation and resonant effects. Scientific Reports 2016, 6, 19476. DOI 10.1038/srep19476.
SILBER: SERS and Raman imaging as a new tool to monitor dyeing on textile fibres. Journal of Raman Spectroscopy 2016, 47, 1239. DOI 10.1002/jrs.4947
BRONZE: Confocal Raman microscopy as a non-destructive tool to study microstructure of hydrating cementitious materials. Cement and Concrete Research 2016, 88, 136. DOI 10.106/j.cemconres.2016.07.005.