Neben Gesellschaft und Wirtschaft zwang das Corona-Virus auch die Kulturbranche extrem in die Knie. Konzert- und Theatersäle waren monatelang verwaist, fest vereinbarte Engagements und Auftritte hatten sich für zahlreiche freischaffende Künstler in Luft aufgelöst. Umso erfreulicher sind die nun geplanten und teilweise bereits umgesetzten Lockerungen, die die deutsche Kulturlandschaft wieder aufblühen lassen sollen.
Diese kamen gerade zur rechten Zeit, andernfalls hätte man den renommierten und fest im Taubertal etablierten DEBUT Klassik-Gesangswettbewerb in Gänze absagen oder verschieben müssen. „Wenn nicht jetzt – wo sich ein Fenster öffnet, in dem die Durchführung in reduzierter Form möglich ist – wann dann?“ kommentiert auch Clarry Bartha, künstlerische Leiterin von DEBUT, die erfreuliche Entwicklung. „Es ist ja nicht wie in jedem beliebigen Beruf. Künstlern wurde nicht nur ein Berufsverbot auferlegt, sie brauchen die Bühne wie die Luft zum Atmen. Unsere Preisgelder sind deswegen eine große Hilfe und ein noch größerer Anreiz als sonst. Die Kulturbranche ist systemrelevant, auch wenn die Signale der Politik in der Hinsicht leider eine katastrophale Enttäuschung gewesen sind. Aber jeder merkt ja inzwischen: so, wie in den letzten Monaten, können wir nicht weitermachen. Kultur ist kein Fass ohne Boden, in dem Geld verschwindet, sondern eine Investition! Mit Kunst lassen sich Differenzen überwinden und sie kann uns mit den Widrigkeiten unserer Existenz versöhnen.“ Der Ursprungsgedanke des Wettbewerbs-Initiators Dr. Manfred Wittenstein, Aufsichtsrats-vorsitzender der WITTENSTEIN SE, kommt in Zeiten wie diesen somit noch mehr zum Tragen: junge Menschen am Beginn ihrer internationalen Karrieren zu unterstützen, zu fördern und ihnen vor allem eine Bühne für ihre Kunst zu geben.
Daher hat die DEBUT Concerts GmbH bereits ein Konzept für eine reduzierte Form des Gesangswettbewerbs erarbeitet, welches den Schutz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicherstellt und gleichzeitig den jungen Nachwuchssängern sowie den Menschen in der Region die Möglichkeit bietet, ein gemeinsames Hören und Erleben von Musik miteinander zu teilen und damit ein Zeichen der gesellschaftlichen Verantwortung setzt. „Die Teilnehmer werden in Einzelzimmern untergebracht, die gemeinsamen Mahlzeiten finden in festgelegten Gruppen statt und während der Proben können aufgrund der großzügigen Räumlichkeiten auf Schloß Weikersheim die Abstandsregeln problemlos eingehalten werden“, erklärt Claudia Geier, Projektmanagerin bei DEBUT.
Auch bei den öffentlichen Veranstaltungen wie der Matinèe am 6. September, den Qualifikationsrunden vom 14. bis 16. September, dem Liederabend am 17. September oder dem Galaabend am 19. September steht der Schutz der Gesangssolisten und der der Zuschauer im Vordergrund. Dass der Kartenvorverkauf hierfür bisher nicht starten konnte, bedauert Edith Wittenstein, Geschäftsführerin der DEBUT Concerts GmbH, am meisten: „Leider können wir in diesem Jahr nur wenigen Zuhörerinnen und Zuhörern Einlass gewähren, aber wir sind hoffnungsvoll, dass die Corona-Maßnahmen weiter gelockert werden und unsere Zuschauerplätze nicht leer bleiben müssen. Wer dieses Jahr nicht live dabei sein kann, hat alternativ die Möglichkeit, die Aufzeichnung des Galakonzerts auf SWR2 zu genießen.“ Eine weitere Chance auf ein abwechslungsreiches Live-Programm mit klassischem Operngesang haben DEBUT-Fans am 4. Dezember in der TauberPhilharmonie Weikersheim. Im Rahmen des Jubiläumskonzertes werden zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den letzten zehn Gesangswettbewerben zusammenkommen und die Zuhörer auf eine zauberhafte musikalische Reise entführen. Die weltberühmte, vielseitige, schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter wird ebenfalls vor Ort sein und den Sängerinnen und Sängern mit ihrem reichen Erfahrungsschatz als Patin zur Seite stehen und selbst gesanglich Präsenz zeigen.
Bewerbungen für den DEBUT Klassik-Gesangswettbewerb können noch zum 12. Juli 2020 unter www.debut.de eingereicht werden. Die anschließende Vorauswahl für die rund 40 Teilnehmer der Wettbewerbswoche findet vom 16. bis 20. Juli statt.