Erklärtes Ziel der WITTENSTEIN-Stiftung ist es, den wissen-schaftlichen Nachwuchs im Taubertal zu fördern und der sinkenden Zahl von Ingenieurstudenten entgegenzuwirken. Seit 1996 zeichnet die Stiftung jährlich einen Abiturienten oder eine Abiturientin des Deutschorden-Gymnasiums aus - für herausragende Leistungen im Bereich der Naturwissenschaften.
Dem Doppel-Abiturjahrgangs 2012 geschuldet war in diesem Jahr nicht nur die ungewöhnliche Ortswahl des Abiballs (Mehrzweckhalle Schrozberg), sondern auch die Tatsache, dass Dr. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der WITTENSTEIN AG, zwei Schulabgänger mit einem Stipendium bedachte: Katrin Michelbach aus Bad Mergentheim, "G8-Abiturientin", wird bereits zum Wintersemester in Stuttgart mit dem Studium der Elektrotechnik beginnen. "G9-er" Lukas Hofmann zieht es von der Kurstadt an der Tauber erst einmal hinaus in die Welt. Er geht ab August mit "kulturweit", dem Freiwilligendienst des Auswärtigen Amts in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission e.V., für ein Jahr nach Argentinien. Ab dem Wintersemester 2013/14 möchte er dann entweder Physik oder Luft- und Raumfahrttechnik studieren - vermutlich in Karlsruhe.
Offen für neue Ideen und andere Kulturen sein, nicht nur, um die eigene Leistungsfähigkeit optimal gestalten zu können, sondern auch, um dem Begriff "Globalisierung" das Abstrakte zu nehmen - das ist Dr. Manfred Wittenstein eine Herzensangelegenheit. Er forderte in seiner kurzen Ansprache die Abiturienten auf, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen zu überschreiten, Ländergrenzen, eigene Grenzen, die des üblicherweise Denkbaren, "Fortschritt entsteht nur dann, wenn man sich von der Stelle bewegt, gedanklich und räumlich." Wittenstein verglich die Schulabgänger mit Pionieren, die sich in unbekanntes Terrain vorwagen, sich aber dennoch klug und bedacht, vorausschauend und planend verhalten: "Was wäre die Zukunft ohne Sie - die Pioniere da draußen, die das Unmögliche möglich machen!"
In diesem Jahr habe sich die Jury für zwei Kandidaten entschieden, die schon von frühester Jugend an durch ihre Neugier und durch diverse Praktika im Bereich der Naturwissenschaften und Technik bewiesen haben, dass sie zielstrebig ihren Weg gehen wollen: "Wir fördern Sie gerne auf Ihrem beruflichen Lebensweg. Freuen Sie sich auf Ihr Studium und nutzen Sie Ihre Möglichkeiten", so Wittenstein in Schrozberg.