WITTENSTEIN-Mitarbeiter Johannes Stahl fertigt seit fünf Jahren vielseitige Skulpturen aus Holz: neben eher abstrakten Figuren wie der "Violinenfrau", der "beschützenden Hand" oder einem "Baumgeist" entstehen durch sein handwerkliches Geschick und gekonntem Umgang mit der Motorsäge auch Bären, Frösche, Adler oder Muscheln. Die "live" im Rahmen der Vernissage entstandene Eule fand im Rahmen einer "amerikanischen Versteigerung" umgehend eine neue Besitzerin: Nachdem alle Gäste innerhalb eines vorab definierten Zeitraums ihre Spenden abgegeben hatten, stand die Gewinnerin bei Ertönen des Signals fest: Margot Kurz aus Buchenbach. Der Erlös der Versteigerung, insgesamt 328,60 Euro, geht als Spende an die Mainfränkischen Werkstätten in Ochsenfurt.
Der 44jährige Künstler aus Creglingen entdeckte vor 5 Jahren seine Leidenschaft zur Holzsägekunst. Seitdem fertigt er mit Motorsägen von 1,7 bis 4,0 PS kunstvolle Skulpturen aus Holzstämmen von verschiedener Länge und Beschaffenheit. Eigenheiten des Holzes wie Maserung, Farbe oder Risse, die beim Nachtrocknen entstehen, machen jede seiner Figuren einzigartig und unverwechselbar.
Johannes Stahl hat sein Handwerk um eine Spezialität erweitert: Beim sogenannten Speed-Carving, dem "Sägen auf die Schnelle" lassen verschiedene Künstler innerhalb von 30 Minuten ein Objekt ihrer Wahl entstehen - die Besten unter ihnen schaffen es, in dieser kurzen Zeit beispielsweise stattliche Adler aus dem anfänglich unbearbeiteten Holzstamm zu "befreien".
Nach der Begrüßung durch Ulrich Boelcke, Geschäftsführer der WITTENSTEIN intens GmbH, gewährte Waldemar Stahl den rund 150 Gästen weitere Einblicke in das etwas außergewöhnliche Handwerk seines Bruders: "Bereits vor etwa 25 Jahren brachten Holzfäller in Kanada ihren Lieben in der Heimat Geschenke mit, die sie mit ihrer Motorsäge gestalteten - so hat es wohl begonnen." Phantasievolle Kunstobjekte reizten Johannes Stahl am meisten. Oftmals lasse er sich in Vorbereitung neuer Skulpturen von Bildern inspirieren und entwerfe Skizzen. "Mit der nötigen Ruhe und einem freien Kopf können schnell mehrere Stunden mit der Säge in der Hand vergehen", so der Laudator weiter.
"Wo gesägt wird, fallen Späne" - mit diesem Schlusswort lud Waldemar Stahl die Gäste zum "Live-Act" seines Bruders ins Freie ein. Später dann konnten sich die Vernissage-Besucher von den vielfältigen Ergebnissen der kreativen Denk- und Handarbeit Johannes Stahls beim anschließenden gemeinsamen Ausklang überzeugen.
Die Ausstellung "Natur und Technik vereint in Holz und Kunst" kann noch bis Herbst 2010 jeweils an Werktagen - nach telefonischer Voranmeldung bei der WITTENSTEIN AG (Andrea Riedwelski, Tel. 07931/493-10463) - im Atrium der WITTENSTEIN AG in Igersheim-Harthausen besucht werden.