Das CDS ist die motorintegrierte Variante der zweiten Generation des industrietauglichen Kleinservoantriebssystems von WITTENSTEIN und verfolgt hinsichtlich der automatisierungs-technischen Konnektivität einen neuen Ansatz. Das System ist sowohl mit CANopen als auch mit einer Multi-Ethernet-Schnittstelle für EtherCAT, PROFINET, EtherNET/IP CIP Sync und zukünftig auch mit SERCOS III verfügbar. Dies bietet dem Anwender den Nutzungskomfort bekannter Feldbustechnologien und höchste Flexibilität bei der steuerungstechnischen Anbindung.
Die neue EtherNet/IP CIP Sync Schnittstelle ermöglicht zudem Motion-Control-Anwendungen, die aufgrund ihrer hohen Dynamik und Präzision anspruchsvollen Echtzeitanforderungen unterliegen und eine taktsynchrone Ethernet-Kommunikation erfordern. Dieses im Kleinspannungsbereich wegweisende Merkmal gewährleistet bewährte, einfache und echtzeitfähige Konnektivität in unterschiedlichen Feldbusumgebungen.
Platzsparende Reglergeneration
Die integrierte Elektronik des CDS basiert auf der neu konzipierten Reglergeneration cyber® simco® drive 2. Die Servoregler sind als eigenständige Schaltschrank- und Feldkomponenten etwa 30 Prozent kleiner als die ohnehin schon kompakte Vorgängerbaureihe. Kinematische Kernkomponente des CDS ist ein leistungsstarker, bürstenloser Servomotor im Edelstahlgehäuse in Baugröße 40 mm mit einem maximalen Drehmoment von etwa 1 Nm. Standardmäßig verfügt das CDS außerdem über einen Singleturn-Absolutwertgeber mit einer Auflösung von 12 Bit. Optional in den Servomotor integrierbar sind ein batterie- und getriebeloser Multiturn-Encoder sowie eine Haltebremse. Je nach Aufgabenstellung kann das CDS mit spielarmen Planetengetriebe ergänzt werden. Hierfür sind Getriebestufen verfügbar, die Übersetzungen von i=4 bis i=100 abbilden.
Vorbereitet für Industrie 4.0-Umgebungen
Die dezentrale Regelungsintelligenz des CDS erlaubt es, komplexe Bewegungsabläufe in Form von Motion Tasks abzubilden und auch ablaufen zu lassen. Dadurch kann direkt im Kleinservoantrieb – also in der Netzwerkperipherie einer Anlage und unabhängig von der Maschinensteuerung – ein eigenständiger Positionierbetrieb mit definierbaren Trajektorien und Fahrsatztabellen realisiert werden, beispielsweise für nicht synchronisierte Achsen oder komplexe Einzelachsbewegungen.
Dies gewährleistet kurze Zykluszeiten und ermöglicht die Lösung von hochdynamischen Motion-Control-Anwendungen nahe an der Applikation. Dank seiner Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit eignet sich das CDS somit ideal zur Integration in Industrie 4.0-Anwendungen mit dezentraler Datenverarbeitung an der Netzwerkperipherie – also dort, wo regelungsrelevante Daten für den Antrieb entstehen und verarbeitet werden müssen.
Das CDS erschließt durch seine leistungsfähige Motor- und Regelungstechnik neue Anwendungsfelder, die neben höchster Dynamik und Präzision auch feinstufige und vielseitig adaptierbare, kinematische Prozessregelung erlauben. Damit hat das CDS auch Applikationen im Blick, die vielerorts (noch) mit Pneumatik-basierter Antriebstechnik umgesetzt werden.