Was die gebürtige Schweinfurterin mit Pinsel, Spachtel und Fingern, ja mit der ganzen Hand, auf die Leinwand bannt, versetzt den Betrachter in einen wahren Farbenrausch oder wie es der Schwäbisch Haller Kunstpädagoge Johannes Seibt in seinen erklärenden Worten am Freitagabend vor rund 300 Gästen umschrieb: "Die Wahrheit ist wild und voller Farbe, sie ist Wasser, Blut und Fleisch und sie verkörpert im abstrakten Expressionismus von Inken Frank Dynamik, Licht, und Energie. In ihren Werken spricht uns die Macht der Farbe unmittelbar an. Wenn wir uns darauf einlassen, wird jedes Bild zum farbigen Kosmos, zum Farbrausch offener Interpretation, denn die Wahrheit ist farbig".
Das Leben ohne Farbe, so Seibt in seiner "Ferndiagnose" weiter, bestünde nur aus "grauen Tagen und Blumen, grauem Meer, weißem Himmel und schwarzem Wein". Dabei gehe es weniger um die Signalwirkung der Farbe, als vielmehr um die unzähligen Zwischentöne mit denen die Farbe unser Leben und Empfinden bestimme. Das was Fotografie, Film, Fernsehen oder Computer in den letzten 100 Jahren mühsam entwickeln mussten, besitze die Malerei schon seit Jahrtausenden. Eine herrliche Farbigkeit, die den Konsumenten nicht mit Reizen überfluten wolle, wie das moderne Medien auf subtile Weise immer wieder versuchen.
Inken Frank bewege sich mit ihren Bildern auf ganz aktuellem Terrain, das zur Zeit auch von der jungen Künstlergeneration wiederentdeckt und neu ausgelegt werde. Sie bilde kein gegenständliches Motiv der Außenwelt ab sondern gestalte und komponiere aus sich heraus mit den Mitteln der Farbe. Jede aufgetragene Farbe bilde jedoch von sich aus eine Fläche, komme ohne Form nicht aus, so dass die Frank'schen Bilder auch Motive beinhalten können, die dem Interpreten viel Freiraum zugestehen.
Die in Assamstadt lebende Hobby-Künstlerin, die seit 1995 bei Seibt im Kloster Schöntal Malkurse besucht, will die Besucher bei ihrer ersten eigenen Ausstellung mitnehmen in die Welt der Farben. "Jeder Tag soll in den schönsten Farben leuchten, denn Farben berühren die Sinne", so die Künstlerin über sich selbst, und es sei immer wieder eine neue Herausforderung den Bildern Brillanz und Leuchtkraft zu verleihen.
Für Neulinge bei Vernissagen im Atrium der WITTENSTEIN AG, gab Ulrich Boelcke, Geschäftsführer der WITTENSTEIN intens GmbH, in seiner Begrüßungsrede einen kleinen Einblick in das Produktportfolio des familiengeführten Mechatronikkonzerns. So werden zum Beispiel alle Türen im größten Passagierflugzeug der Welt, dem A 380, von hochpräzisen WITTENSTEIN-Antrieben geöffnet und geschlossen.
Glückwünsche zur ersten Ausstellung und zugleich die musikalische Umrahmung der Vernissage gab es vom Gitarrenorchester aus Neunkirchen, in dem die Künstlerin normalerweise selbst spielt. Besucht werden kann die Ausstellung bis Mitte Mai an Werktagen und nach telefonischer Voranmeldung bei Andrea Riedwelski unter Telefon. 07931/ 493-10463.
Wir bitten um Aufnahme in Ihren täglichen
Veranstaltungskalender:
Was?
55. WITTENSTEIN-Ausstellung „farbenfroh“
Wo?
Atrium der WITTENSTEIN AG, 97999 Igersheim-Harthausen,
Walter-Wittenstein-Straße 1
Wann?
Werktags bis Mitte Mai 2013 nach telefonischer
Anmeldung unter 07931 / 493-10463