"WITTENSTEIN-Vernissagen ziehen seit vielen Jahren Künstlerinnen und Künstler an, die ihre Werke öffentlich zeigen wollen", begrüßte Christoph Heine, Vertriebsleiter der WITTENSTEIN aerospace & simulation GmbH, die rund 200 Besucher der Ausstellungseröffnung, darunter auch Frank Menikheim, Bürgermeister der Gemeinde Igersheim sowie den Ortsvorsteher Harthausen, Robert Landwehr. Und als Künstlerinnen und Künstler durften sich die Schüler der "Schule im Taubertal", Schule für Geistigbehinderte in Unterbalbach, auch zu Recht und mit viel Stolz fühlen, denn in der Zusammenarbeit mit den Zwölftklässern des Deutschorden-Gymnasiums haben sie ihre emotionalen Alltagserlebnisse und Erfahrungen mit unterschiedlichen Werkzeugen und auf verschiedenen Materialien gestaltet.
Maria Luise Uhl, Kunsterzieherin an der Schule im Taubertal, betonte am Freitagabend die Bedeutung kreativen Schaffens für geistig behinderte Kinder: "In der Regel ist es so, dass ein Schüler, ehe er zu einem eigenen Ausdruck in der Lage ist, erst durch gezielte Anleitung und Anregung dahin geführt werden muss." Doch erst entsprechend vorbereitet und angeleitet, teilen die Jungen und Mädchen via Pinsel und Farbe mit viel Spaß und Begeisterung ihrer Umwelt mit, was und wie sie fühlen und lassen auf diese Weise ihre Umwelt an ihrer ganz persönlichen Sicht der Welt teilnehmen. Maria Luise Uhl freute sich natürlich besonders über die Initiative der Schüler des Deutschorden Gymnasiums, die sich im Rahmen eines Seminarkurses Kunst-Welt-Markt" insgesamt fünf Mal mit den Schülern der "Schule im Taubertal" trafen, um sie beim Gestalten ihrer Kunstwerke zu unterstützen. Schließlich hatte sie bereits mit ihren Schützlingen zuvor im Unterricht das Thema "Von Picasso bis zu mir" auf dem Lehrplan und war damit bei den Schülern auf außergewöhnliches Interesse gestoßen: "Manche konnten gar nicht genug über die Maler erfahren", berichtete sie am Freitagabend. Und während die Kinder zunächst also Werke bekannter Maler nachempfunden hatten, genossen sie in Folge die Zeit mit den Gymnasiasten, in der sie ihren Ideen freien Lauf lassen konnten.
"Das Ergebnis kann sich sehen lassen", freuten sich die Gymnasiasten Julian Howe, Katharina Ruf und Cornelia Tröster über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Schülern der "Schule im Taubertal" bei der Vernissage. Ihrer schlossen sich auch viele Besucher der Ausstellung an und nutzten die Chance eines der Kunstwerke gegen eine Spende zu erwerben. Wertvolle Erfahrungen, auf die sie stolz sind, haben jedoch nicht nur die jungen Künstlerinnen und Künstler selbst gemacht, sondern auch die Zwölftklässler aus Bad Mergentheim. Schließlich dient ein Seminarkurs zur Schulung verschiedener Arbeitsmethoden wie Teamarbeit, Präsentation und Projektplanung während eines Hochschulstudiums.
Musikalisch begleitet wurde die 43. WITTENSTEIN-Vernissage vom Sängerquartett des Deutschorden-Gymnasiums und der Trommel-gruppe der Schule im Taubertal. Präsentiert wurde zudem ein Werbefilm für das Deutschorden-Gymnasium, der in Zusammenarbeit mit einer anderen Gruppe des Seminarfachs "Kunst - Welt - Markt" (Sven Kalker, Christian Kellner, Lisa Friedrich und Denis Wypysek) gedreht wurde. Sie und ihre Mitschüler des Seminarfaches "Kunst - Welt - Markt" haben gemeinsam einen ersten, wertvollen Schritt für ein partnerschaftliches Verhältnis der beiden Schulen gemacht und damit einen kleinen Beitrag zur besseren Integration von Kindern mit Behinderung in die Gesellschaft geleistet.
Die nächste WITTENSTEIN-Vernissage "Hoffnung" am Freitag, 27. November 2009, zeigt biblische Erzählfiguren nach Doris Egli, dazu Szenen aus dem alten und neuen Testament.
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Gemeinsam haben sie eine sehenswerte Ausstellung auf die Beine gestellt: die Schülerinnen und Schüler der Schule im Taubertal und die Zwölftklässler des Deutschorden-Gymnasiums (im Bild gemeinsam mit ihren Lehrern Maria Luise Uhl (5.v.li) und Josef Knoblauch (2.v.li.). Die 43. Ausstellung der WITTENSTEIN AG steht unter dem Motto "Lebensfreude in allen Farben.