Den Führerschein hat der junge Mann erst seit drei Wochen in der Tasche - und während die Fahrpraxis natürlich noch fehlt, weiß er schon sehr genau, warum ihn Chemie so fasziniert: "Ich möchte neue Materialien, z.B. Kunststoffe, entwickeln oder auch im Bereich Nanotechnologie forschen. Besonders den Nachhaltigkeitsgedanken finde ich an diesem Teilgebiet der Naturwissenschaften so faszinierend." Im Chemie-Labor seiner Schule hat Willi Stroh schon immer gerne experimentiert, nun kann er es kaum erwarten, in den kommenden Jahren seinen Wissensdurst auf die Geheimnisse der Natur ausschließlich und gründlich zu stillen.
Damit ist Willi Stroh sozusagen "der perfekte" WITTENSTEIN-Stipendiat, schließlich ist es das erklärte Ziel der WITTENSTEIN-Stiftung, den naturwissenschaftlichen Nachwuchs in der Region zu fördern. Seit 1996 bereits zeichnet die Stiftung jährlich eine Abiturientin oder einen Abiturienten des Deutschorden-Gymnasiums aus - für herausragende Leistungen im Bereich der Naturwissen-schaften. Dr. Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender der WITTENSTEIN AG und Initiator der WITTENSTEIN-Stiftung, freut sich über den ersten Stipendiaten, der sich ausschließlich auf Chemie konzentriert: "Ihnen stehen viele Arbeitsfelder offen, darunter Pharmazie, Materialentwicklung oder Umweltschutz. Und natürlich der Maschinenbau, der ein Vorreiter in Sachen Ressourceneffizienz ist."
Offiziell überreicht hatte Dr. Manfred Wittenstein die Stipendiums-Urkunde kürzlich im Rahmen des diesjährigen Abiballs in der Bad Mergentheimer Wandelhalle. In seiner dortigen Ansprache hatte er an die Abiturientinnen und Abiturienten appelliert, ihr bisher erworbenes Wissen zu vertiefen, oder auch kritisch zu hinterfragen: "Es gibt immer Optimierungsmöglichkeiten, neue Erfindungen, die zu machen sind. Seine Sie mutig und eigensinnig! Nehmen Sie die Welt nicht einfach so hin, wie sie ist, sondern sehen Sie - durch die Brille der Naturwissenschaften - wie einzigartig und wundervoll sie ist."
Mutiger Erfinder sein - diesem Anspruch ist der WITTENSTEIN-Stipendiat Willi Stroh übrigens bereits in seiner Schulzeit gerecht geworden: Bereits zweimal hat er in der Kategorie "Schonung von Ressourcen" einen dritten Platz beim Wettbewerb "Kreative Köpfe" gewonnen: 2012 mit einem Ergometer zum Aufladen eines Handy- Akkus und 2013 für ein Multitool für Küchengeräte.