Deutscher Stellvertretender Direktor am „George C. Marshall Europäisches Zentrum für Sicherheitsstudien“ ist Brigadegeneral a. D. Berger heute; der ehemalige Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade in Bad Reichenhall weilte im Jahre 1999 für mehrere Monate als Befehlshaber einer multinationalen Brigade im SFOR-Einsatz in Sarajewo. Auf diese und viele weitere eigene Berufserfahrungen greift Berger zurück, wenn er, wie nun in Bad Mergentheim, die mehr als komplexen sicherheitspolitische Rahmen-bedingungen beleuchtet und damit auf die Schwierigkeiten hinweist, die durch Vernetzung und Gleichzeitigkeit entstehen. Der grundlegende Wunsch allen menschlichen Zusammenlebens nach Frieden, Freiheit und Wohlstand und damit nach einem Leben in Sicherheit und Stabilität werde durch immer weniger funktionierende Ordnungssysteme konterkariert.
„Risikoanalyse über die Erde“
Zurückblickend auf die politische Lage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs spannte Berger den gedanklich-geschichtlichen Bogen zunächst bis zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung: „Es bestand zwar eine beträchtlich unsichere Lage in relativer Sicherheit, die aber auch Berechenbarkeit zuließ.“. Später, Anfang der 90er Jahre, habe sich die sicherheitspolitische Lage nach einer Phase der Demilitarisierung grundlegend verändert, bis heute mehr und mehr beeinflusst durch eine zeitliche und räumliche Gleichzeitigkeit gänzlich unterschiedlicher Probleme oder Krisen. „Heute, in unserer globalisierten Welt ist jeder auf den anderen angewiesen“, so Berger in seiner, wie er es selbst nannte, Risiko-Analyse über die Erde. Die Welt gerate scheinbar aus den Fugen, denn der neue Kalte Krieg finde so nicht mehr statt, weil der Gegner nicht bekannt sei. Krisen und Konfliktsituationen hingen von Vorwarnzeiten ab, aber genau die seien meist nicht mehr erkennbar. „Ukraine-Krise, das angespannte Verhältnis zu Russland, die IS-Offensive, zerfallende Staaten, Klimakatastrophen, der Verlust altbekannter Wertesysteme oder der aktuelle Flüchtlingsstrom scheinen unseren Wohlstand, basierend auf globaler Sicherheit und Stabilität zu bedrohen.“
Die Handlungsmöglichkeiten für Politik und Gesellschaft hält der ehemalige Brigadegeneral eher für begrenzt. Krisen- und Konfliktprävention seien kaum noch möglich; weit mehr Aussicht auf positive Ergebnisse versprächen da grundlegend geänderte Betrachtungs- und Verhaltensweisen, die Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Normen wie Toleranz, Kompromissbereitschaft, Caritas, zusammengefasst: Kooperation statt Konfrontation. Johann Berger setzt seine Hoffnung auf Entwicklungshilfe vor Ort, den Erhalt der Ökosysteme und den freien Zugang zu den Weltmärkten für alle Beteiligten.
Spendenaufruf für den Asylkreis Main-Tauber
„Nicht nur zuhören, sondern auch etwas tun“ – mit diesen Worten griff der Vorstandsvorsitzende der WITTENSTEIN AG, Prof. Dr. Dieter Spath, die im Vortrag natürlich auch zur Sprache gekommenen Flüchtlingsströme nach Deutschland auf, Er rief dazu auf, den Asylkreis Main-Tauber und dessen ehrenamtlichen Helferkreis in Bad Mergentheim unterstützen. Der Asylkreis ist unter anderem im Bereich Sprachunterricht sehr aktiv und bietet Aufbaukurse zu den vom Land finanzierten Basiskursen an. „Wir wollen konkret Sprachunterricht fördern, da die Sprache der wichtigste Grundstein für ein Zurechtfinden in einer fremden Gesellschaft und für Integration ist. Außerdem wollen wir Hilfe direkt hier vor Ort leisten und ein ehrenamtliches Engagement unterstützen“, so Prof. Dr. Dieter Spath.
Mitarbeiterehrung
Zu Beginn des 13. Sommerkollegs der WITTENSTEIN AG war erneut die „WI:SIONA“-Mitarbeiterauszeichnung des Unternehmens für herausragende Leistungen verliehen worden. Geehrt wurden der „Vater und Vordenker“ des neuen Galaxie Antriebssystems, Thomas Bayer (Leiter Generierungsprozess der WITTENSTEIN AG) sowie Marc Mahler (Leiter Konstruktion Mechanik, WITTENSTEIN alpha GmbH).
Auf das Konto der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Mergentheim (DE81 67352565 0000 008631, Sparkasse Tauberfranken SOLADES1TBB, Verwendungszweck „ASYL/Sprache“) können Spenden überwiesen werden