Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a.D. und früherer Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hielt ein engagiertes Plädoyer für Europa. Die Europäische Union, so seine Analyse, habe gewissermaßen einen Geburtsfehler. Statt zunächst die politische Einigung zu vollziehen und dann als Krone die gemeinsame Währung darauf zu setzen, habe man versucht, den Euro als Treibsatz zu nutzen, um die Einigung voranzutreiben; dieser drohe jetzt zum Sprengsatz für den Staatenbund zu werden. Gleichzeitig sieht er in der gegenwärtigen Krise die Chance, die EU entscheidend voranzubringen. Die Lösung könne aber nicht finanztechnischer, sondern nur politischer Natur sein.
Lob für das duale Bildungssystem
Ein Schwerpunkt seiner Rede lag auf der Bildungspolitik. Hier gelte es, "die wichtigste Ressource, die wir besitzen, zu fördern: die Talente der Kinder und Heranwachsenden". Einen "unerträglichen Skandal" nannte er die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern, die auf EU-Ebene bekämpft werden müsse. Fördermittel dafür seien vorhanden. Vorbildcharakter für Europa habe die starke mittelständische Struktur in Deutschland und die duale Berufsbildung, die damit verbunden sei. Im Bereich der Medien fehlen aus seiner Sicht europäische Initiativen. Es müsse Fernsehsender und Zeitungen geben, die Europa aus einer europäischen Sicht - statt immer nur mit der jeweiligen nationalen Brille - betrachten.
E-Bilanz nicht unterschätzen
Guido Preuß, erfahrener Betriebsprüfer der Finanzverwaltung und Dipl.-Finanzwirt Regierungsrat Ralf Sikorski, Leiter der Betriebsprüfungsstelle in einem Finanzamt, einem breiteren Publikum als Autor der Bücher "Meine Frau ist eine außergewöhnliche Belastung" und "Wo bitte kann ich meinen Mann absetzen?" bekannt, brachten umfassendes Expertenwissen aus der Finanzverwaltung ein. Sie berichteten in der ADDISON-Veranstaltungsreihe über "das digitale Zeitalter in der Finanzverwaltung" und erklärten, was Systeme wie "IDEA" können und in der Praxis für Steuerberater und mittelständische Unternehmen bedeuten. Zur E-Bilanz gab Guido Preuß den Rat, das Thema nicht auf die lange Bank zu schieben, auch wenn für das laufende Jahr noch die Regel der Nichtbeanstandung gelte. Die E-Bilanz stelle aufgrund der Umstellungsproblematiken (Besonderheiten ergeben sich insbesondere bei selbstbuchenden Unternehmen) erhöhte Anforderungen an die laufende Buchhaltung. Wie bereits bei der bisherigen "Papierbilanz" müsse auch die E-Bilanz die Voraussetzungen des § 158 AO erfüllen, um gegebenenfalls Hinzuschätzungen zu vermeiden.
Welches Nutzenpotenzial innovative betriebswirtschaftliche Software Steuerberatern und mittelständischen Unternehmen bieten kann, erläuterte in Köln, Nürnberg und Rust ADDISON-Geschäftsführer Andreas Hermanutz. Die ADDISON-Software unterstützt Steuerkanzleien und mittelständische Unternehmen dabei, sich zukunftsorientiert aufzustellen. Weiterhin berichteten ADDISON-Anwender über ihre Erfahrungen beim Einsatz der Software.
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