Die überzeugendste Darstellung gelang Dr.-Ing. Rodrigo Lima de Miranda von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Preisgeld 10.000 Euro). De Miranda entwickelte ein neuartiges Produktionsverfahren, das für die Herstellung von Miniatur-Gefäßstützen geeignet ist. Miniatur-Gefäßstützen, so genannte Neuro-Stents kommen insbesondere bei neurologischen Anwendungen, wie z.B. der Prävention von Schlaganfällen durch Aufweitung von Gehirnarterien, zum Einsatz. Sie sind gitterförmige Stützen, die dafür sorgen die Gefäße zu stabilisieren. Da sie sehr klein sind, werden sie in minimal-invasiven Operationen eingesetzt. Das Innovative an dieser Entwicklung liegt in einem besonderen Herstellungsverfahren. Das Ergebnis: im Vergleich zu herkömmlichen Neuro-Stents können diese jetzt noch kleiner und mit verbesserten Oberflächeneigenschaften hergestellt werden.
Eine Drei-dimensionale-Anleitung zur Bildhauerei erklomm Platz zwei (Preisgeld 8.000 Euro). Das Team um Professor Dr. Hauke Schramm von der Fachhochschule Kiel entwickelte für künstlerisch-handwerklich ungeübte Menschen eine einfache Handlungsvorschrift zum Bau anspruchsvoller dreidimensionaler Bildnisse. Die Idee kam Hauke Schramm auf dem Spielplatz: „Beim Betrachten eines mit der Motorsäge gebauten Krokodils habe ich mich gefragt, wie man einen künstlerisch-handwerklich ungeübten Menschen zu einer solchen Leistung beflügeln könnte“, so Schramm. Die Vision dieser Idee: Die Anwendung des Verfahrens zur Herstellung therapeutischer Hilfsmittel in unterschiedlichsten Bereichen des Gesundheitswesens, wie z.B. in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten oder in der Heilpädagogik.
Platz drei erreichte das Team um die Professoren Dr. Norbert W. Guldner und Dr. Hans H. Sievers vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Preisgeld 5.000 Euro). Ihre Idee: Eine biologische Herzklappenprothese mit längerer Haltbarkeit und verbessertem Blutdurchfluss. Die Innovation an dieser Entwicklung: Aufgrund einer nano-technologisch veränderten biologischen Blutkontaktfläche kommt es zu einer schützenden, zellulären Besiedlung der Herzklappe, die zu einer deutlich verlängerten Haltbarkeit gegenüber konventionellen Bioklappen führt.
Neben den Preisgeldern für die drei besten Ideen haben einige der eingereichten Vorschläge die Chance auf Unterstützung im Rahmen des Seed- und StartUp-Fonds. Dazu äußerte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH - WTSH - Dr. Bernd Bösche: „Mit dem Seed- und StartUp-Fonds Schleswig-Holstein können technologie- und wissensintensive Gründungen bereits in der Frühphase finanziert werden. Dieses Instrument ist damit hervorragend geeignet, den Ideengebern im Rahmen des Wettbewerbs die ersten Schritte auf dem Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern.“ Denn eine Idee ist nichts wert, wenn man sie nicht umsetzt. Es liegt nun an den Teilnehmern, die nächsten Schritte hin zur Verwirklichung und Umsetzung zu unternehmen.
Der Startschuss für den diesjährigen Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft fiel am 7. Juli 2009. Unternehmen, Hochschulen, Institute, Teams und alle, die eine gute Geschäftsidee in diesem Sektor auf den Markt bringen wollen, waren aufgerufen, sich bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) zu bewerben. Die besten zehn von insgesamt 61 schriftlichen Einreichungen wurden zu einer zweiten Runde eingeladen, um ihre Idee persönlich zu präsentieren. Bewertet wurde nach den Kriterien Innovationsgrad, Kundennutzen, Marktpotenzial, Alleinstellungsmerkmal, Entwicklungsrisiko, Wettbewerbssituation und Bedeutung für Schleswig-Holstein.
„Die große Bandbreite an eingereichten Ideen war bemerkenswert“, so der Jury-Vorsitzende Dr. Carl H. Schleifer (UK SH) und Dr. Ulrich Hauser (WTSH). „Wir freuen uns, dass so viele die Möglichkeit genutzt haben, ihre Idee einer interdisziplinären Jury vorzulegen und von dieser auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüfen zu lassen.“
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