Wer kennt sie nicht, die runden Einkochdeckel auf Gläsern für Konfitüren, Gemüse oder Würstchen? Alles begann vor mehr als siebzig Jahren, als die Firma PANO Verschluss GmbH (PANO) auf der Leipziger Frühjahrsmesse den ersten Vakuum-Metallverschluss für Glasverpackungen vorstellte. Heute ist PANO einer von vier großen deutschen Herstellern dieser Verschlüsse für den deutschen und europäischen Markt.
Jetzt plant PANO die Verfahrensumstellung einer Produktionslinie auf PVC-freie Dichtungsmasse in Glas- und Flaschenverschlüssen. Das Land fördert dieses Entwicklungsvorhaben mit 200.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms „Umweltinnovationen“.
Seit über 40 Jahren wird in der Metallverschluss-Industrie PVC-haltiges Dichtungsmaterial in den Verschlüssen eingesetzt. Das PVC dient als flexibles Element zur Abdichtung in der starren Behältermündung. Heute weiß man, dass PVC auch deutliche Anwendungsnachteile aufweist, denn die notwendige Flexibilität der PVC-Dichtung kann nur durch Beimischung von Weichmachern erreicht werden. Je länger ein Produkt lagert und je intensiver der Kontakt zwischen Lebensmittel und Deckeldichtung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Weichmacher aus der Deckeldichtung in das Lebensmittel übergehen. Dadurch kann es zu gesundheitsgefährdenden Wirkungen kommen. In den kommenden Jahren werden die gesetzlichen Grenzwerte für den Übergang von Weichmachern durch PVC-haltige Dichtungsmasse nicht mehr einzuhalten sein. Geeignete Ersatzstoffe, die alle sonstigen Verpackungsanforderungen erfüllen, sind inzwischen verfügbar. PANO arbeitet in dieser Hinsicht mit einem kompetenten Partner zusammen, der derartige Materialien entwickelt. Allerdings fehlt es bisher an einem geeigneten Produktionsverfahren. Die PANO Verschluss GmbH plant daher, durch Einführung einer neuen, innovativen Verfahrenstechnologie die Herstellung von Deckeln mit PVC-freier Dichtungsmasse. Dieses wird sich nicht nur positiv auf die Umwelt sondern auch auf die Lebensmittel und damit den Verbraucherschutz auswirken. „PANO kann sich durch diese neuartigen, umwelt- und verbraucherfreundlichen Verschlüsse einen signifikanten Marktvorsprung sichern“, bestätigt Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH. „Weiterhin eröffnet dieses Vorhaben nicht nur PANO künftige Marktchancen, sondern dient vor allem auch dem vorbeugenden Gesundheitsschutz“, so Bösche weiter.
PANO erwartet durch dieses Pilotprojekt eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und eine nachhaltige Sicherung der 123 bestehenden Arbeitsplätze.
In der Förderperiode 2007-2013 bildet das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein das Dach für die Zukunftsprogramme Wirtschaft, Arbeit, ländlicher Raum und Fischerei.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein mit seinem Fördervolumen von 1,4 Milliarden Euro steht für mehr Wirtschaft und Beschäftigung, für mehr Innovationen und Lebensqualität in Schleswig-Holstein.