„Das Vorhaben ist ein echter Gewinn für das Land Schleswig-Holstein. Energiewende und Digitalisierung gehen hier Hand in Hand und können einen weiteren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagte Goldschmidt. Mit Hilfe des automatisierten Handelssystems könne es gelingen, den Anteil Erneuerbarer Energien zu steigern und die Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren. „Schleswig-Holstein wird durch Projekte wie dieses immer mehr zum Innovationsland für die Integration der Erneuerbaren Energien in die Netze und für die Sektorenkoppelung. Darüber bin ich sehr froh“, so Goldschmidt.
ane.energy ist eine Mehrheitsbeteiligung der ARGE Netz GmbH & Co. KG und hat ihren Sitz im „Haus der Zukunftsenergien“ in Husum. Bis zum Jahr 2020 will die ane.energy möglichst viel ihres regenerativen Erzeugungspotenzials von aktuell rund 8.000 MW im automatisierten Echtzeithandel vermarkten. Die naturbedingt schwankende Wind- und Sonnenenergie macht den professionellen Handel in einem wachsenden und volatilen Markt mit immer mehr Akteuren zunehmend komplexer. Lokale Netzengpässe, spezifische Wetterlagen oder hohe regionale Dichten von Erzeugungsanlagen, die entsprechende Schwankungen überproportional verstärken, erschweren Energieversorgern eine zuverlässige Prognose der benötigten Energiemengen.
Hier kommt das automatisierte Echtzeithandelssystem der ane.energy ins Spiel, das im Rahmen des Förderprojektes entwickelt und betrieben werden soll. Dieses ist als Erweiterung des bestehenden virtuellen Erneuerbare Energien Kraftwerks (EEKW) geplant, das als digitale Betriebsplattform, Erzeugungsanlagen, Speicher und Verbraucher Erneuerbarer Energien vernetzt und ihnen den nötigen technologischen Zugang zu den Energiemärkten für Wind, Sonne und Biomasse verschafft.
„Mit dem Echtzeithandelssystem der ane.energy werden wir das volle Potenzial unseres EEKW ausschöpfen können. So können wir sehr effizient und wirtschaftlich mit unseren Erneuerbaren in den Markt und in die Versorgung einsteigen“, sagte ane.energy-Geschäftsführer Ralf Höper. Dazu soll das System unter anderem benötigte und gelieferte Energiemengen kontinuierlich in Echtzeit abgleichen, entsprechende Käufe und Verkäufe zu bestmöglichen Konditionen abwickeln und seine Handelsstrategien unter Berücksichtigung diverser Risikofaktoren dabei dynamisch anpassen. Auf Basis der überlegenen Prognosequalität des Systems können dann sowohl in kürzerer Zeit intelligentere Handelsstrategien entwickelt werden, als auch den Kunden komplett neue und maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen angeboten werden.
„Für uns als Bewilliger dieses Projektes ist wichtig, dass sich das ganzheitliche, modulare System über die komplette Wertschöpfungskette erstreckt und nun mit dem ,Echtzeithandelssystem der ane.energy‘ neue Maßstäbe in der Prognosequalität, den Handelsstrategien und der Entwicklung gänzlich neuer Produkte und Dienstleistungen gesetzt werden“, sagte WTSH-Teamleiter Innovationsförderung Dr. Ronny Marquardt.