Das moderne Produktionsumfeld setzt auf datenbasierte und intelligente Anwendungen, die lernen und sich zunehmend selbst organisieren. Damit ändern sich nicht nur Aufgaben und Arbeitsweisen – auch die Denkweise für die Fertigung der Zukunft ist im Wandel. „Alles ist miteinander vernetzt, funktioniert agil und dynamisch“, sagt Rainer Bürkert, Geschäftsbereichsleiter der Würth-Gruppe und Geschäftsführer von Würth Industrie Service, „entsprechend dynamisch müssen alle Beteiligten sein, Menschen, Maschinen und Prozesse.“ Über mögliche Chancen und Herausforderungen tauschten sich die 400 Teilnehmer des Fachforums für C-Teile-Management im Industriepark Würth in Bad Mergentheim aus. Unter dem Leitsatz „Industrie 4.0 bedeutet…“ gaben die Referenten Einblicke in Digitalisierung, Automatisierung und technologische Neuerungen im Industriesektor und Logistikumfeld. Dabei ging es darum, das Thema aus ganz unterschiedlichen Blickrichtungen zu beleuchten. Die Redner stammten daher aus den Bereichen Industrie, Handel, Wissenschaft und Beratung: Dr. rer. nat. Dirk Haft, Mitglied des Vorstands der Wittenstein SE; Wolfgang Krebs, Leiter Logistik der Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; Philipp Depiereux, Geschäftsführer der Etventure GmbH; Marcus Hepp, Vorstand und COO der Müller – Die lila Logistik AG; Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML und Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund; sowie Rainer Bürkert, Bernd Herrmann, Martin Jauss und Wolfram Zeitler von Würth. Sie referierten unter anderem zur datengetriebenen Produktentwicklung im Maschinenbau per Service-Plattform, darüber, wie sich die digitale Transformation mit Start-up-Methodiken realisieren lässt oder was Block Chain in der Lieferantenkette bedeutet. Prof. Dr. h. c. mult. Würth betonte, wie wichtig bei allen Digitalisierungsthemen der Mensch in der Arbeitswelt 4.0 ist. Nicht Computer oder Roboter sind es, die das Unternehmen und die Wirtschaft voranbringen, sondern die Menschen mit ihren Werten, Ideen und Erfahrungen.
Ganzheitliche Lieferantenintegration CPS®miLOGISTICS
Anlässlich des Fachforums präsentierte Würth Industrie Service die jüngste Entwicklung im Bereich Logistik 4.0. Über die Lösung CPS®miLOGISTICS werden neben Standard- und Sonderteilen auch Würth-fremde Artikel in das C-Teile-Management integriert und in die effiziente Kanban-Belieferung aufgenommen. Bislang verwalteten Kunden diese Artikel selbst. Über verschiedene Anwendungen innerhalb von CPS®miLOGISTICS ist es nun jedoch möglich, A-, B- und C-Teile unterschiedlicher Lieferanten zu beschaffen – bei deutlich geringerem Aufwand. „Unternehmen, die sich mit Industrie bzw. Logistik 4.0 auseinandersetzen, werden auch ihre Supply Chain konsequent digitalisieren“, weiß Wolfram Zeitler, Leiter Key Account Management der Würth Industrie Service. „Über die neue Lösung unterstützen wir beim Management dieser Daten. Gleichzeitig profitieren unsere Kunden von einer grenzenlosen Auswahl, einem ganzheitlichen Service sowie maximaler Versorgungssicherheit.“
C-Teile komfortabel digital beschaffen
Bei den Lösungen von Würth Industrie Service geht es vor allem darum, die Beschaffung von C-Teilen besonders einfach zu gestalten. Die Abläufe sollen derart schlank sein, dass Kunden bzw. Produktionsmitarbeiter nicht mehr selbst bestellen müssen. Stattdessen erkennt das System selbst, wenn ein Bedarf besteht, und löst automatisiert und eigenständig die Bestellung aus. Zum Einsatz kommen hierzu Kanban-Systeme mit Radio Frequency Identification, kurz RFID. Diese hat der Industrie-Dienstleister seit 2011 im Angebot und steuert darüber einen automatisierten Bestell- und Lieferprozess. Mit dem iSHELF® bietet Würth Industrie Service beispielsweise ein intelligentes Regal, das über eine eingebaute Sender-Empfänger-Einheit im Regalboden direkt erkennt, sobald ein leerer Behälter abgestellt wird. Das Regal liest den RFID-Chip aus und übermittelt die Information unmittelbar weiter. Der Vorteil: ein manuelles Nachbestellen entfällt und damit auch eine potenzielle Fehlerquelle. Die Mitarbeiter können sich also voll und ganz auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren.