Am Anfang stand das konventionelle Zwei-Behälter-Kanban-System, bei dem die Übermittlung der Bestelldaten per Handscanner erfolgte. Bereits 2011 wurde die Automatisierung von klassischen Kanban-Systemen durch die Datenübermittlung mittels RFID (Radio Frequency Identification) realisiert. Durch das Platzieren des Leerbehälters auf einen intelligenten Fachboden oder in eine Palettenbox kann eine Nachbestellung ausgelöst werden.
Der innovative iBin geht einen Schritt weiter
Er eröffnet neue, individuelle Möglichkeiten sowie eine transparente Sicht in das Behälterinnere – und dies auf das einzelne Stück bezogen. Während bis heute der leere Behälter die Bestellung auslöst, setzt der iBin als zukunftsweisendes, intelligentes System neue Maßstäbe: Das iBin-Modul überwacht in Zukunft eigenständig den Bestand im Behälterinneren und löst die Bestellung aus.
Optisches System für die vollautomatische Bestellauslösung
Der iBin ist das erste, serienreife Modul auf dem Markt, welches eine integrierte Kamera zur automatischen Auslösung von Bestellungen in der Materialwirtschaft nutzt. Das intelligente System hat dadurch eine vollständige Transparenz des Behälterinhalts der Großkunden. Durch eine regelmäßige optische Prüfung und der integrierten Zählfunktion können Bestände zeitpunktgenau und ab Erkennen einzelner Artikel stückgenau ermittelt werden. Artikelart und Oberfläche sind aufgrund dieser Funktionen eindeutig identifizierbar. Alle erhobenen Daten werden permanent an das Warenwirtschaftssystem der Würth Industrie Service übermittelt. Es erfolgt eine Analyse der Verbräuche und eine statistische Dokumentation: Somit bleiben die Bestände im Blick!
Größtmögliche Versorgungssicherheit
Beim C-Teile-Systempartner Würth Industrie Service dreht sich alles um die Versorgungssicherheit der C-Teile. Kleinteile wie Muttern oder Schrauben mit der richtigen Qualität, in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort mit maximaler Liefersicherheit verfügbar zu haben: Das läuft bei der Würth Industrie Service ganz automatisch. Anhand der gewonnenen Bestandsdaten löst der iBin präzise und vollautomatisch die Nachbestellung der C-Teile aus. Ohne jegliche manuelle Erfassung werden die Daten direkt ans Warenwirtschaftssystem der Würth Industrie Service gesendet, geprüft und der Logistikprozess angestoßen. Durch die Tatsache, dass der iBin die verbleibenden Bestände im Behälterinneren kennt, kann frühzeitig auf Bedarfsspitzen und –schwankungen reagiert werden. So besteht auch die Möglichkeit zur sofortigen Erfassung von außerplanmäßigen Bestellungen bei Sonderbedarfen.
Höchste Systemflexibilität
Die flexible Bauweise der Behälter sorgt dafür, dass der iBin nahtlos in alle Systeme der Kunden sowie in alle gängigen, an VDA-Norm angelehnten Behältergrößen integriert werden kann. Die Mitarbeiter der Würth Industrie Service setzen das Modul einfach in das dafür vorgesehene Einsteckfach des Behälters. Als autarkes System ist der iBin in den Werken der Kunden ohne Änderung der bestehenden Prozesse oder einer Umrüstung der Infrastruktur einsetzbar. Dies führt dazu, dass der iBin unabhängig von Lagerort und Arbeitsplatz verwendet werden kann. Eine kundenseitige Netzanbindung ist nicht notwendig, auf Wunsch ist aber eine problemlose Integration möglich.
Optimale Lagernutzung
Eine große Bandbreite an C-Teilen für die Produktion erfordert eine entsprechende Lagerung. Häufig sind die Fertigungshallen überfüllt mit Regalen und die Lagerplatznutzung ist wenig effizient. Nicht selten kommt es dabei auch zu Störungen im Prozessfluss. Die intelligente Technologie des iBins ermöglicht eine verbrauchsnahe, individuelle und punktgenaue Disposition und damit eine optimale Lagernutzung und weitere Bestandsreduktion bei verminderter Kapitalbindung.
Vision
In Zukunft sind zahlreiche Weiterentwicklungen der iBin-Technologie geplant. Eine detaillierte Bestandsermittlung im Behälter und eine eindeutige Identifizierung der Artikel, inklusive Abmessung, sind künftig möglich. Neben der Einbindung von C-Teilen innerhalb des Kanban-Systems können weitere Produktgruppen wie A-/B-Teile und Fremdteile überwacht und abgewickelt werden. Ebenso ist ein umfassenderes Monitoring des Verbrauchsverlaufs und –verhaltens auf Artikel-, Lagerort- und Kostenstellenebene vorgesehen. Insbesondere in der Phase des Projektstarts liefert dies wertvolle Erkenntnisse. Die Disposition kann genauer gesteuert und die Artikelreichweite effizienter geplant werden. Auf Grund der permanenten Datenübermittlung des iBins wird der Kunde eine Inventur auf Knopfdruck durchführen können. Die hohe Flexibilität des iBin-Moduls erlaubt es das System völlig unabhängig vom Behälter zu verwenden.
Viel Entwicklungsarbeit wurde an diesem völlig neuen Behältertyp geleistet. Der iBin ist eine gemeinschaftliche Entwicklung der Würth Elektronik ICS GmbH & Co. KG und der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG und zeigt die Dynamik sowie Innovationskraft der Gesellschaften der Würth-Gruppe auf einem einzigartig hohen Niveau.
Diese Technologie revolutioniert nicht nur das C-Teile-Management, sondern ist für die gesamte Industrie und deren Wertschöpfungskette inklusive Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik von gravierender Bedeutung.